Bahnhöfchen
Am 1. Dezember 1891 wurde nahe am Rhein der westlichste Bahnhof der Bröltalbahn eröffnet. Von den Bonner*innen liebevoll „Bahnhöffje“ genannt, war er ein wichtiger Umschlagplatz der ältesten Schmalspurbahn Deutschlands. Von Beuel aus wurden die Güter auf rheinische Binnenschiffe verladen. Zu den wichtigsten Waren zählten damals Eisenerz und Basalt.
1967 wurde der Betrieb der Eisenbahn stillgelegt. Die Verkehrsgesellschaft verlagerte ihren Betrieb auf die wirtschaftlicheren Omnibusse und ging schließlich in der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft auf.
Das Bahnhofsgebäude dient heute als Gaststätte.
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Ort
Bahnhöfchen
Rheinaustraße 116
53225 Bonn
Burg Lede
Erste urkundliche Spuren der Vilicher Wasserburg, welche auch als „Schneckenburg“ bezeichnet wurde, gehen bis in die Zeit um 1200 zurück. Der Name Burg „Lede“ wurde um 1910 kreiert, als der damalige Besitzer, Hüttendirektor Otto Weinling, die Burg grundlegend umbauen ließ. Dabei wurde zusätzlich ein völlig neues und historisierendes Kutscher- und Pfortenhaus errichtet. Des Weiteren wurde vom ehemaligen Vilicher Fronhof in Niederdollendorf das Rundbogentor aus dem Jahre 1200 als Haupteingangspforte verwendet. Der Name „Lede“ bezieht sich auf die Bodenbeschaffenheit und leitet sich wahrscheinlich vom Lehm ab.
Ursprünglich war es ein romantisches Burghaus, mit einem für die Romanik charakteristischen Wohnturm. Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus eine gotische Burganlage, welche um 1716 vom Vilicher Stift erworben wurde. Nach der Säkularisation (herauslösen aus dem kirchlichem Eigentum) wurde sie vom Bankier Herstatt erworben. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges diente sie dem späteren Außenminister Lord Carrington als Residenz im Auftrag der englischen Militärregierung. Die vorletzten Eigentümer, Burgherr Freiherr von Loe und seine Frau Susanne, haben seit ihrem Bezug 1987 das Domizil fast vollständig runderneuert. 2017 wurde die Burg dann an Sandro Parrotta und Birgit Kulmer verkauft, die im Erdgeschoss eine Kunstgalerie (Parrotta Contemporary Art) eingerichtet haben. Auch heute noch ist die Burg „Lede“ eine Erweiterung des historischen Ortskerns von Vilich.
- Ort
Ort
Burg Lede
An der Burg Lede 1
53225 Bonn
Bürgermeister-Stroof-Haus
Leonhard Stroof (1757-1825) war zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als das Rheinland unter französischer Herrschaft stand, der (erste) Bürgermeister der von Napoleon 1808 gegründeten Munizipalität Vilich, aus der sich später die Gemeinde Beuel entwickelte (ab 1952 Stadt Beuel, heute Stadtbezirk Bonn-Beuel). Er verblieb in diesem Amt auch, als das Rheinland 1815 an Preußen fiel. Vorher war er als Lehrer und Küster für das Vilicher Hochadelige Damenstift tätig gewesen, dann bis zur Säkularisation (1803) in dessen Verwaltung. Das Stift, um 978 gegründet (Stadtpatronin St. Adelheid), hatte auch die Territorialhoheit über den nördlichen Teil des heutigen Stadtbezirks inne (das so genannte Vilicher Ländchen).
Das heute „Bürgermeister-Stroof-Haus“ genannte Gebäude war Stroofs Amtshaus, zugleich sein Wohnraum innerhalb des von ihm betriebenen landwirtschaftlichen Gehöfts. Von der auf den Anfang des 18. Jahrhunderts zurückgehenden vierflügeligen Hofanlage ist es als einziges Gebäude erhalten. 1990 wurde es grundlegend restauriert und seit 2009 vom Denkmal- und Geschichtsverein Bonn-Rechtsrheinisch e. V., der es auch vor dem Abbruch hatte bewahren können, als museale Erinnerungsstätte und zugleich öffentliche Begegnungs-, Bildungs- und Forschungsstätte betrieben. Es ist ein „Haus der Geschichte im rechtsrheinischen Bonn“ für und mit
- Ausstellungen,
- Veranstaltungen,
- Fachbibliothek,
- Archiven (Denkmal-, Bilder-, Orts- und Sachthemen-, Kirchenbücher-Archiv, Beueler Zentralstelle für Familienforschung, etc.).
Der Verein hat dort auch seine Geschäftsstelle.
Das barocke zweistöckige Fachwerkhaus, in das Stroof um 1800 einen älteren, vermutlich mittelalterlichen Bruchsteinbau (Wohnturm-Ruine?) eingegliedert hat, ist seit jenen Tagen authentisch erhalten. Einerseits stellt es ein typisches rheinisches Bauernhaus der Zeit dar. Andererseits weist es mit seinen so genannten Kölner (Stuck-)Decken und einer ganzheitlichen Ausmalung, wenn auch erst geringfügig freigelegt, sowie mit Herdwand und Brunnenbau Architekturmerkmale auf, die für ländliche Bauten jener Zeit ungewöhnlich sind. Für die Stadt Bonn ist das denkmalgeschützte Haus - geschichtlich wie architektonisch - einzigartig.
Die mit Möbeln der Zeit eingerichteten Räume - Spätbarock, Empire, Biedermeier - gewähren einen Eindruck der Wohn- und Lebensverhältnisse einer rheinischen Bürgermeisterfamilie vor 200 Jahren. In der Amtsstube erinnern Stehpult und Zwicker des Bürgermeisters an dessen bedeutendes Wirken. Mit seiner historisch-dokumentarischen Ausstattung vermittelt das Haus zudem einen Einblick in die frühe Kommunalgeschichte des heutigen rechtsrheinischen Bonn, mit Schwerpunkt auf der Französischen Zeit.
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Bürgermeister-Stroof-Haus
Adelheidisstraße 3
53225 Bonn
Haus Mehlem
1785 ließ Franz Joseph Heinrich Mehlem die prächtige Villa im spätbarocken Stil errichten. Haus Mehlem steht direkt neben der Kennedybrücke und das ist kein Zufall: Der Hausherr hatte das Amt des Brückenmeisters inne und beaufsichtigte als solcher den Fährbetrieb über den Rhein sowie die Gierponte, an deren Stelle später die alte Rheinbrücke und heute die Kennedybrücke trat.
Heute besitzt der Denkmal- und Geschichtsverein Bonn-Rechtsrheinisch e.V. die Patenschaft über das Haus Mehlem und sorgt sich um die Erhaltung dieses historischen Gebäudes.
Im Haus Mehlem ist eine Zweigstelle der Ludwig-van-Beethoven-Musikschule untergebracht.
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Mehlem´sches Haus
Rheinaustraße 131
53225 Bonn
Heimatmuseum Beuel
Am 7. Juni 1986 wurde das Heimatmuseum Beuel im ältesten noch stehenden Fachwerkhaus Beuels - Wagnergasse 2 (ehemals Steinerstraße 36) - eröffnet. Dieses erste stadtgeschichtliche Museum im Raum Bonn fand schnell großen Zuspruch. Es konnte seine Sammlungen durch ungezählte Gegenstände erweitern, die Beueler und Bonner Bürger*innen stifteten oder die vom Heimatmuseum erworben wurden.
Die letzten großen baulichen Erweiterungsmaßnahmen der „Museumsinsel“, die historische Scheune aus dem Jahre 1662 und das Torhaus, wurden am 30. September 1995 eingeweiht. Die Arbeiten wurden begleitet und unterstützt vom Heimat- und Geschichtsverein Beuel am Rhein e.V. (HGV Beuel), dem Träger des Heimatmuseums.
Eintritt und Führung durch das Heimatmuseum sind kostenlos; eine Spende ist erwünscht. Die Öffnungszeiten und ausführliche Informationen zum Heimatmuseum finden Sie auf der Internetseite des Heimat- und Geschichtsvereins (Öffnet in einem neuen Tab).
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Heimatmuseum Beuel
Wagnergasse 2
53225 Bonn
Holzlarer Mühle
Die Holzlarer Mühle (erstmals um 1502 urkundlich erwähnt) ist die einzige funktionstüchtige historische Mühle in Bonn. Bis in die 1950er-Jahre wurde hier Korn gemahlen, danach begann mit der Betriebsaufgabe leider auch der Verfall des Gebäudes. Seit 1988 steht die Holzlarer Mühle unter Denkmalschutz, seit 1989 widmet sich ein eigens gegründeter Verein erfolgreich ihrem Erhalt. Besichtigungstermine können individuell vereinbart werden.
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Holzlarer Mühle
Mühlenweg 3
53229 Bonn
Kommende Ramersdorf
Um 1230 wurde in Ramersdorf die Deutschordenskommende von Graf Heinrich III. gestiftet. Aus dieser Zeit stammen die heute noch erhaltenen Bauteile: die Kerne des aufgehenden Mauerwerkes und die erst im 19. Jahrhundert überbaute Toranlage. Aufgaben der Kommende und der darin lebenden zwölf Ritterbrüder war es, mit ihrem großen Grundbesitz die Unternehmungen des Ordens wirtschaftlich zu ermöglichen und junge Ritterbrüder auf ihren „Fronteinsatz“ vorzubereiten. Nach den Kreuzzügen und dem Abschluss der Christianisierung Preußens durch den Orden entfielen diese Aufgaben.
1804 wurde die Kommende Ramersdorf säkularisiert und 1807 an den Altgrafen und späteren Fürsten Joseph zu Salm-Dyck (1773 - 1861) verkauft. Dessen Stieftochter, Freifrau von Francq, übernahm 1861 das Schloss mit allen zugehörigen Liegenschaften. Sie ließ östlich des Wehrturms des Schlosses im Park eine neugotische Kapelle unter Verwendung von romanischen Bauelementen errichten; sie wurde für den Autobahnbau allerdings abgerissen. 1881 verkaufte Freifrau von Francq die Kommende an den Kölner Bankier Rudolf Herberz, der diese bereits 1884 an den Baron Albert von Oppenheim veräußerte, der gleichfalls Kölner Bankier war. 1885 ließ der Baron die rheinseitige Fassade des Schlosses durch den Architekten Wilhelm Hoffmann aus Paris völlig umgestalten, wobei dieser die Elemente der Neugotik und der Neurenaissance verwandte. Außerdem wurde als Pendant zu dem Donjon im Osten ein solcher auch im Westen errichtet, mit vier kleinen Türmen, mit Zinnen sowie mit einem Kleeblattbogenfries, wie er sich auch unter dem Gesims des mittleren Gebäudeteils und des Ost-Wehrturms hinzieht. Im Treppengiebel des überbauten Doppelportals erkennt man deutlich, von gotischem Maßwerk umgeben, das gleichnamige Kreuz des Deutschen Ritterordens.
Im Jahre 1940 wurden Schloss und Park an die Deutsche Reichsbahn verkauft und das Inventar der Kommende versteigert. Während des Krieges blieb das Schloss selbst wie durch ein Wunder verschont, hatte man doch im bergseitigen Teil des Parks ein großes Munitionslager angelegt, welches die englischen Flieger nachts mit Leuchtsignalen suchten und mit Bomben angriffen. Nach dem Krieg waren in der Kommende zunächst von der englischen Besatzungsmacht verpflichtete Dienstgruppen ehemaliger deutscher Kriegsgefangener untergebracht, die aus irgendwelchen Gründen nicht in ihre Heimat zurückkehren konnten oder wollten. Nach dem Abzug bzw. Auflösung der Dienstgruppen richtete die Deutsche Bundesbahn in der Kommende eine Schulungsstätte für ihre Beamten und Angestellten ein, und zwar drei Unterrichtsräume im ersten Stock (Rittersaal) sowie ein Lehrstellwerk in dem Remisentrakt, in dem heute die Teppichgalerie untergebracht ist. Nach dem Auszug der Bundesbahn 1967 stand das Schloss zunächst leer, verfiel zunehmend und drohte im Zuge des Autobahnbaues abgerissen zu werden. Durch Initiativen der verschiedensten Stellen gelang es, das Schloss zu retten, wobei der Verwendungszweck zunächst nicht geklärt war.
1978 fand das Bundesvermögensamt in der Familie Bartel, Antiquitätenhändler, eine Käuferin, die bereit war, die gewaltigen Kosten für die umfangreichen Renovierungsarbeiten aufzubringen, die sich über den Zeitraum von drei Jahren erstreckten. Die Kommende enthält seitdem eine permanente Ausstellung von erlesenen Möbeln aus verschiedenen Jahrhunderten sowie ein Antiquitätengeschäft. Außerdem wurden im ehemaligen englischen Flügel ein Hotel sowie ein Restaurant mit Café eingerichtet.
Quelle: Die Deutschordenskommende von Christian Schüller, erschienen in der Schriftenreihe des Denkmal- und Geschichtsverein Haus Mehlem.
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Kommende Ramersdorf
Oberkasseler Straße 10
53227 Bonn
Lippesches Palais
Das lippesche Landhaus, auch „Palais“ genannt, gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Oberkassel. Es wurde zwischen 1750 und 1760 von Johann Conrad Schlaun erbaut, der als fürstbischöflicher Barockbaumeister tätig war. Der Auftrag kam von Johan Gerhard Edler von Meinertzhagen.
Bis 1979 befand sich das Palais im Besitz der Grafen und Fürsten zu Lippe und ging durch Verkauf in den Besitz des Versorgungswerks der Architektenkammer Baden-Württemberg und im Jahr 2002 schließlich in Privatbesitz über.
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Lippesches Palais
Königswinterer Straße 705
53227 Bonn
Wolfsburg
Die Wasserburg aus dem 13. Jahrhundert hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Das Rittergeschlecht der Wolff hatte hier seinen Stammsitz. Erster urkundlich bekannter Besitzer war Ritter Godart von Rheindorf.
1477 gelangte die Burg durch Heirat an das Adelsgeschlecht Gymnich.
Deren Wappentier, ein Drache, ziert bis heute die Wetterfahne auf dem Turm der Wolfsburg.
Nachdem die Gymnicher ausstarben, fiel die Burg an die Freiherren von Mirbach, die bis ins 18. Jahrhundert hinein die Burg bewohnten. Inzwischen wird die Burg verpachtet.
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Wolfsburg
An der Wolfsburg 5
53225 Bonn