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Bundesstadt Bonn

Newsletter Kultur Ausgabe 11/2024

• Neuigkeiten

Neue Förderprogramme des Bundes

Der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes hat drei neue Förderprogramme bewilligt, die auf ganz unterschiedliche Weise die Herausforderungen adressieren, mit denen sich Kultureinrichtungen in den kommenden Jahren auseinandersetzen müssen.

In den letzten Jahren gab es einen regelrechten Boom an KI-generierter Kunst. Nach dieser ersten Phase des breiten Experimentierens gilt es nun, das ästhetische Potenzial von KI-Technologien auszuloten, ihre gesellschaftlichen Auswirkungen künstlerisch zu reflektieren und ein fundiertes Wissen über sie aufzubauen. Mit dem Programm  Kunst und KI (AT) fördert die Kulturstiftung des Bundes die Entwicklung und Umsetzung von mindestens zehn Exzellenzprojekten. Für den Fonds stehen bis 2028 rund 3,7 Millionen Euro zur Verfügung.

In Zeiten zunehmender Polarisierung bieten Kulturorte gerade in kleineren Städten Anlässe für Gespräch und Auseinandersetzung: Oft kommen hier Menschen zusammen, die sonst nicht in Kontakt miteinander sind. Kunst- und Kulturvereine, soziokulturelle Zentren, Theater oder Bibliotheken sind dadurch auch wichtige Begegnungsorte innerhalb einer pluralistischen und demokratischen Gesellschaft. Um die Angebote in ihrer Vielfalt langfristig zu unterstützen und zu stärken, stellt die Kulturstiftung des Bundes in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für Politische Bildung und in Kooperation mit der European Cultural Foundation bis 2031 bis zu 7,5 Millionen Euro für das antragsoffene Modellprogramm  Lokal – Programm für Kultur und Engagement zur Verfügung.

Auch Kulturinstitutionen in deutschen Großstädten stehen vor einer Vielzahl komplexer, kulturpolitischer Zukunftsaufgaben, die durch sich derzeit überlagernde Krisen entstehen. Das Programm  Modelle für Kulturinstiutionen von morgen (AT) lädt Kultureinrichtungen und Kommunen ein, trotz dieser Herausforderungen einen Raum für grundlegende Innovationen zu schaffen und sich dem Impuls zu widersetzen, auf Bekanntes und Vertrautes zurückzugreifen. Mit dem Programm stellt die Kulturstiftung des Bundes die Mittel zur Verfügung, um Überlegungen zu neuen Modellen zu ermöglichen: etwa für interkommunale Kooperationen oder experimentelle Nutzungskonzepte für Kulturorte. Bis 2027 stehen hier bis zu 4,6 Millionen Euro für bis zu 50 Innovationskonzepte zur Verfügung.

Weiterer Emissionsrechner speziell für die Kultur

Ab sofort steht der in Dresden speziell für den Kulturbetrieb entwickelte CO2-Rechner „E-Tool Kultur“ bundesweit zur Verfügung. Der webbasierte Emissionsrechner ermöglicht es Kultureinrichtungen und Veranstaltern in ganz Deutschland, ihre CO2-Emissionen präzise zu berechnen und zu reduzieren. Der Rechner wurde ursprünglich für Handwerksbetriebe entwickelt und im Rahmen eines Kooperationsprojekts erfolgreich an den Kulturbereich angepasst. Interessierte können an einer kostenlosen Einführung zum E-Tool am 23. Oktober 2024 von 10 bis 11:30 Uhr via Videokonferenz teilnehmen.

Weitere Informationen, der Zugang zum CO2-Rechner und die Anmeldung zur Informationsveranstaltung finden sich unter  https://www.dresden.de/de/kultur/E-Tool-Kultur.php.

Bonner Climate Slam

Die „Students for Future Bonn“ planen eine kreative und informative Veranstaltung zum Thema Klima – einen „Climate Slam“. Der Climate Slam ist eine Mischung aus Poetry und Science Slam rund um das Klima und andere Nachhaltigkeitsthemen. Er wird am Dies Academicus der Universität, dem 4. Dezember 2024, von 16 bis 18 Uhr, stattfinden. Hierfür werden noch Interessierte gesucht, die einen spannenden Vortrag halten oder mit einer sonstigen kreativen Veranstaltung (Seminar/Workshop) zum Gesamtprogramm beitragen möchten. Die Kernidee des Climate Slams ist, dass sich die Teilnehmenden in einem bestimmten Klima- oder Nachhaltigkeitsthema weiterbilden und gleichzeitig Organisationen, Aktionsformen und/oder Engagement-Möglichkeiten kennenlernen und persönliche Kontakte knüpfen können. Ideen können per E-Mail an  studentsfridaysforfuture-bonnde eingereicht werden.

• Preise und Stipendien

Bonner Klima-Preis

Bonn steckt voller Menschen, die sich mit Projekten für den Klimaschutz engagieren – mit der dritten Runde des Klima-Preises sollen diese entdeckt und gewürdigt werden. Die Ausschreibung richtet sich explizit auch an Bonner Kulturschaffende! Noch bis 30. November 2024 können sich Bonner Organisationen, Unternehmen und Gruppierungen bewerben und insgesamt 10.000 Euro Preisgelder gewinnen.

 https://bonn.de/klima-preis

Arbeitsstipendium „ÜBENÜBENÜBEN³“ der Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft

Die Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft fördert und begleitet zwei Personen im Tandem aus den Bereichen Bildende Kunst und angrenzenden oder ergänzenden Disziplinen. Über sechs Monate können sich diese übend und explorierend, mit künstlerischen und partizipativen Strategien im öffentlichen und sozialen Raum in Bad Godesberg erproben. Ziel ist es, Angebote für Menschen vor Ort zu schaffen, bei denen das gemeinsame künstlerische Gestalten im Fokus steht. Bei dem Arbeitsstipendium handelt es sich um eine Begleitung von „junger“ Praxis in der partizipativen Kunst, explizit für Kunstschaffende und -vermittelnde, die in der Region Bonn leben. Die Bewerbungsfrist endet am 25. Oktober 2024.

 https://www.montag-stiftungen.de/handlungsfelder/teilhabe-in-der-kunst/uebenuebenueben3-2024/bonn-2024

• Fördermöglichkeiten

Förderprogramm „Live 500“ der Initiative Musik

In der aktuellen wirtschaftlich angespannten Situation setzen viele Livemusikspielstätten und Veranstalter*innen verstärkt auf etablierte Musiker*innen. Konzertformate mit Newcomer*innen, weniger populären oder experimentellen Genres, laufen dabei Gefahr, in den Hintergrund zu treten. Das Förderprogramm Live 500 der Initiative Musik setzt seinen Förderfokus genau auf diese niedrigschwelligen Livemusikformate. Es soll ein Fortbestehen der kulturellen Vielfalt an Livemusikprogrammen sichern. Darüber hinaus zielt es darauf ab, die Musikspielstätten und Veranstalter*innen bei einer diverseren Programmplanung und besseren Vergütungen der Künstler*innen, auch im Newcomer*innen-Bereich, zu unterstützen und somit mehr kulturelle Teilhabe für Künstler*innen ebenso wie für das Publikum zu ermöglichen.

Anträge können noch bis zum 23. Oktober 2024 (13 Uhr) gestellt werden. 

 https://www.initiative-musik.de/livemusikfoerderung/#live500

 

Kooperationsprojekte der Landesarbeitsgemeinschaft Kunst & Medien NRW

Die LAG Kunst & Medien NRW realisiert gemeinsam mit engagierten Kooperationspartner*innen Projekte für Kinder und Jugendliche in den Bereichen Fotografie, Mediengestaltung und bildnerisches sowie kreatives Arbeiten. Ziele sind unter anderem die Vermittlung von Gestaltungstechniken sowie die Unterstützung für einen aktiven Umgang mit neuen Medien. Bei einer Kooperation mit der LAG Kunst & Medien NRW übernimmt diese zwischen 500 und 3.500 Euro der Kosten. Die nächste Einreichungsfrist endet am 31. Oktober 2024 für Projekte, die frühestens am 1. Januar 2025 beginnen, beziehungsweise am 30. April 2025 für Projekte, die frühestens am 1. Juli 2025 beginnen.

 https://lag-km.de/kooperation

 

Förderprogramm für reguläre Tanzprojekte der LAG Tanz NRW

Die LAG Tanz NRW fördert die Vermittlung von Tanz und ästhetischen Kompetenzen unter qualifizierter Anleitung in seiner gesamten Vielfalt: zeitgenössischer Tanz, urbane Tanzstile, Tanztheater, klassischer Tanz, deutscher und internationaler Volkstanz sowie spartenübergreifende Konzepte. Dabei ist die Stärkung junger Menschen unter qualifizierter Anleitung zentrales Anliegen. Großer Wert wird auf die Partizipation von Kindern und Jugendlichen gelegt. Mit dieser Projektförderung sollen auch die Integration und Partizipation von Menschen unterschiedlicher kultureller und sozialer Herkunft, unterschiedlicher körperlichen Voraussetzungen, unterschiedlicher Geschlechteridentitäten oder aus bildungsfernen Schichten unterstützt werden sowie denjenigen Zugang zum Tanz ermöglichen, die bisher kaum die Möglichkeit dazu hatten. Anträge können noch bis zum 31. Oktober 2024 eingereicht werden. 

 https://www.lag-tanz-nrw.de/foerderprogramme/fuer-regulaere-tanzprojekte

 

„Allgemeine Projektförderung“ und „U25“ des Fonds Soziokultur

Am 2. November 2024 enden die Fristen zur Einreichung von Anträgen in den beiden Förderprogrammen „Allgemeine Projektförderung“ und „U25 - Richtung: Junge Kulturinitiativen“ des Fonds Soziokultur. Die „Allgemeine Projektförderung“ ist das Förderprogramm für konkrete Projektvorhaben und steht unter dem Motto „Wettbewerb um die besten Projektideen“. Die Projekte müssen Modellcharakter haben und beispielhaft für die soziokulturelle Arbeit stehen. Das Förderprogramm „U25“ richtet sich wiederum speziell an engagierte Menschen zwischen 18 und 25 Jahren, die eigene Projekte durchführen möchten. Die Altersgrenze gilt also für die Projektleiter*innen, nicht für die Teilnehmer*innen oder die Zielgruppe.

 https://www.fonds-soziokultur.de/

 

Festivalförderfonds der Initiative Musik

Mit dem Festivalförderfonds der Initiative Musik gibt es seit 2023 erstmals eine strukturelle Förderung auf Bundesebene für Festivals im Bereich der populären Musik und des Jazz. Ziel des Förderprogramms ist es, die kulturpolitisch bedeutsame Arbeit von Festivals zu unterstützen und ihre künstlerische Vielfalt zu erhalten und zu fördern. Festivals können in einem offenen Verfahren einen Antrag auf Förderung stellen. Im Fokus einer jeden Förderung stehen die Umsetzung und der Ausbau soziokulturell bedeutsamer Aspekte, wie unter anderem Diversität, ökologische Nachhaltigkeit oder Nachwuchsförderung. Es werden Mittel in Höhe von bis zu 50.000 Euro vergeben. Anträge können noch bis 4. November 2024 (18 Uhr) eingereicht werden.

 https://www.initiative-musik.de/livemusikfoerderung/#festivalfoerderfonds

 

Förderprogramm „Cultural Bridge 2025/2026“

Das Förderprogramm Cultural Bridge geht in die vierte Runde: Seit dem 15. Oktober können Anträge für neue und bereits bestehende Kooperationen zwischen Deutschland und dem Vereinigten Königreich eingereicht werden. Das Programm unterstützt ein wachsendes Netzwerk von Organisationen der sozialen Kulturpraxis, die sich für den Austausch von Know-how und für die Zusammenarbeit bei kulturellen Projekten engagieren. Die Ausschreibung endet am 26. November 2024.

 https://www.cultural-bridge.info/

 

Projektförderung des Musikfonds

Im Jahr 2024 legt der Musikfonds mit der kleineren der beiden fondseigenen Projektförderungen einen Fokus auf Projekte im ländlichen Raum und in strukturschwachen Regionen. Für Projekte, deren Gesamtkosten 10.000 Euro nicht überschreiten, können Anträge mit einer Fördersumme bis max. 3.000 Euro zwischen dem 1. November und dem 29. November 2024 (18 Uhr) gestellt werden. Förderfähige Ausgaben sind insbesondere künstlerische Honorare in angemessener Höhe, weitere projektbezogene Personalkosten, Veranstaltungs- und Produktionskosten sowie Reise- und Übernachtungskosten. 

 https://musikfonds.de/foerderprogramme#teamMember-id-934433432

• Veranstaltungstipps

Neue Workshop-Termine im Rahmen der Informations- und Fortbildungsreihe „How to…“

Sie haben bisher keine oder nur wenig Erfahrungen im Bereich der Projektförderung? Sie möchten Ihre Projektideen und Ihr Engagement zukünftig mit Fördermitteln finanzieren? Dann ist die dreiteilige Fortbildungsreihe des Kulturamtes genau das Richtige. Die drei Workshops, „Überzeugende Förderanträge verfassen“, „Finanzplan, Verwendungsnachweis und Zuwendungsrecht“ und „Projektmanagement und Finanzcontrolling“, im November 2024 ergänzen sich inhaltlich, können aber auch ohne Vorwissen einzeln besucht werden. 

Am 18. November dreht sich darüber hinaus alles um das Thema „Künstlersozialversicherung“. Freiberuflichkeit ist gerade bei Künstler*innen oft mit Herausforderungen bei der Bewältigung der Sozialversicherung und Altersvorsorge verbunden. Auch wenn die Künstlersozialversicherung als Instrument allgemein bekannt ist, so existieren doch zahlreiche Fragen. Bei diesem digitalen Workshop geht es unter anderem um die Möglichkeiten zur sozialen Absicherung von Kulturschaffenden, die Bedeutung des Künstlersozialversicherungsgesetzes, um Voraussetzung der Mitgliedschaft in der KSK oder um Alternativen sowie die Abgabepflicht von Veranstaltenden und Ensembles.

Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenfrei, eine vorherige Anmeldung jedoch verpflichtend.

 www.bonn.de/kulturfortbildung

Käpt’n Book – Rheinisches Lesefest für Kinder und junge Erwachsene

Bereits zum 22. Mal findet vom 3. November bis 17. November 2024 das „Rheinische Lesefest für Kinder und junge Erwachsene – Käpt’n Book“ statt. In Bonn und der Region südliches Rheinland können mit 46 Autor*innen und Illustrator*innen neue Welten entdeckt werden. Zu den Themenschwerpunkten „Demokratie und Engagement“, „Flucht und Neuanfang“, „Identität und Vielfalt“ sowie „Alltagsheld*innen“ wird es neben zahlreichen Lesungen für Familien und Gruppen wie immer auch ein abwechslungsreiches und kostenfreies Angebot aus Musik, Film, Theater und Workshops geben. Das gesamte Programm ist jetzt auf der Webseite veröffentlicht!

 https://www.kaeptnbook-lesefest.de/