Ende September 2023 hatten die Grundschule Om Berg in Holzlar und die Grundschule Marktschule in Pützchen im Rahmen eines Pilotprojekts der Bundesstadt Bonn mit der Einrichtung temporärer Schulstraßen begonnen, um den Hol- und Bringverkehr (so genannte Elterntaxis) zu reduzieren. Zwischenzeitlich sind die Andreasschule in Rüngsdorf, die Paul-Gerhardt-Schule in Beuel-Mitte sowie die Gottfried-Kinkel-Schule in Oberkassel dazugekommen.
„Ich freue mich, dass nun auch die Bodelschwinghschule mitmacht und vor dem Unterrichtsbeginn mit einer temporären Schulstraße die Sicherheit ihrer Schulkinder erhöht“, sagte Oberbürgermeisterin Katja Dörner, als sie sich bei einem Pressetermin am 26. August 2024 vom Start des Projekts ein Bild machte. „Wir haben in den vergangenen zwölf Monaten bisher nur positive Rückmeldungen von den Schulen erhalten – und auch aus der Bevölkerung haben uns viele positive Reaktionen erreicht“, so Katja Dörner.
In den Straßen werden mobile Baken aufgestellt
Dabei wird von Seiten der jeweiligen Schule vor Beginn des Unterrichts mit Hilfe engagierter Eltern und teilweise auch Lehrkräfte in der Zufahrtstraße mittels mobilen Absperrbaken und entsprechendem Verkehrszeichen nur noch berechtigter Verkehr zugelassen. So wird das Verkehrsaufkommen vor der Schule deutlich reduziert. Für die Einrichtung der temporären Schulstraße erhält die Schule eine Ausnahmegenehmigung der Stadtverwaltung.
Trotz Einrichtung der temporären Schulstraßen ist die Durchfahrt für die Anwohner*innen und deren Besucher*innen weiterhin möglich. Dafür stellt die Stadtverwaltung Berechtigungskarten bzw. Durchfahrtsscheine aus. Anwohner*innen können auch mit Vorlage des Personalausweises, auf dem die aktuelle Meldeanschrift in der gesperrten Straße vermerkt ist, passieren.
Engagement von Eltern und Lehrkräften
Eine solche temporäre Schulstraße steht und fällt mit der Bereitschaft von Eltern und auch Lehrkräften, abwechselnd an den Schultagen aktiv mitzumachen, um die Absperrung einzurichten und zu begleiten.
„Dafür können wir als Stadt nur werben, weil die temporären Schulstraßen, dort wo sie umgesetzt werden, eine sehr gute Lösung sind, die Verkehrssituation zu beruhigen und damit die Sicherheit der Schulkinder zu erhöhen“, betonte die Oberbürgermeisterin. „Leider sind die Eltern an manchen Schulen noch zurückhaltend. Als Stadt können wir nur empfehlen, es mit Hilfestellung und Beratung der Verwaltung einfach mal auszuprobieren. Es lohnt sich!“
Schulleiterin Birgit Borcherding von der Bodelschwinghschule: „Wir sind sehr glücklich, dass durch Elternhilfe die Schulstraße umgesetzt werden konnte und somit ein sicherer Schulweg für die Kinder gewährleistet wird.“
Johannes Bildstein, Konrektor der Marktschule: „Wir sind sehr zufrieden damit, wie das Projekt angenommen wird und sich somit potentielle Gefahrenquellen im nahen Umfeld der Schule minimiert haben. Für uns ist es ein sehr großes Anliegen, den Schulweg möglichst sicher – insbesondere im Rahmen der Vorbereitung von Pützchens Markt – zu gestalten. Wir freuen uns auch, wenn möglichst viele Kinder autofrei zur Schule kommen und somit auch etwas mehr Bewegung und frische Luft auf dem Schulweg haben.“
Die Stadtverwaltung hofft, dass weitere Grundschulen dem Beispiel der sechs Grundschulen folgen und temporäre Schulstraßen einrichten werden. Aktuell hat die Stiftsschule in Castell ihr Interesse bekundet; hier läuft das Antragsverfahren.
Bei Interesse können sich interessierte Schulen bei verkehrslenkungbonnde melden.