Durch die Einführung von Bewohnerparkzonen oder Parkgebühren mit Sonderregelungen für Bewohner*innen sollen der Parkdruck für Anwohner*innen sowie Parksuchverkehre insgesamt reduziert werden. Ziel ist es, den Straßenraum als Baustein der Mobilitätswende gerechter zu verteilen.
„Wir möchten freiwerdende Flächen für alternative Mobilitätsangebote, Begrünung sowie kulturelle oder gastronomische Zwecke nutzen. Die Quartiere werden vitalisiert und unter Beteiligung der Bonnerinnen und Bonner mehr Lebensqualität in den Vierteln entstehen“, sagt Oberbürgermeisterin Katja Dörner zu dem Beschluss des Rates. „Damit können wir Straßen wieder zu Begegnungsräumen für Menschen machen, mit Sitzgelegenheiten, Begrünung, Infoständen, Platz für Gastronomie, für Kinder zum Spielen, und für Kunst und Kultur im Quartier.“
Darüber hinaus werden nachhaltige Mobilitätsangebote ausgebaut. Es werden Vorschläge für Fahrrad- und Sharing-Flächen gemacht, ebenso wie für bessere Bedingungen des Radverkehrs und eine Beschleunigung des Öffentlichen Nahverkehrs. Dazu gehört auch die Ausweitung von Carsharing im gesamten Stadtgebiet. Für den Fußverkehr werden Mindestbreiten auf Gehwegen wieder hergestellt: 1,50 Meter bzw. 1,80 Meter in besonders stark frequentierten Bereichen, damit auch Menschen, die mit einem Kinderwagen, einem Rollstuhl oder einer Gehhilfe unterwegs sind, genug Platz haben.
Gleichzeitig wird das Abstellen der Autos im öffentlichen Raum in Zukunft stärker nutzerfinanziert sein; soziale Aspekte werden berücksichtigt. Sobald die rechtlichen Grundlagen seitens des Landes NRW geschaffen wurden, wird die Verwaltung den politischen Gremien eine Änderung der Gebühren für das Bewohnerparken vorlegen. Das Ziel: Parkplätze im öffentlichen Raum werden möglichst kostendeckend betrieben. Die Unterhaltungskosten eines Parkplatzes liegen derzeit bei etwa einem Euro pro Tag.
Um die städtische Parkraumstrategie zukünftig konsequent umzusetzen, soll die Einhaltung der einzuführenden Parkregelungen effektiv kontrolliert werden. Mit den durch die Parkraumbewirtschaftung erzielten Einnahmen sollen einerseits die Personalkosten für die Kontrolle der neuen Parkregelungen gedeckt sowie der Ausbau umweltfreundlicher Mobilitätsangebote in den Quartieren refinanziert werden.