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Bundesstadt Bonn

Machbarkeitsstudie Ennertbad: Erweiterung zum Kombibad möglich

Am Ennertbad ist die Errichtung eines Kombibads, also ein Hallenbad-Neubau zur Ergänzung des bereits bestehenden Freibades, möglich. Dies bestätigt eine Machbarkeitsstudie, die die Verwaltung in Auftrag gegeben hat und nun vorliegt. Über die Ergebnisse informierten Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Sport- und Bäderamtsleiter Stefan Günther bei einem Pressetermin am Mittwoch, 20. November 2024.

Außenperspektive aus der Machbarkeitsstudie: Positionierung des Neubaus in das Ensemble des Freibades.

Mit dem „Rahmenplan zur Neuordnung der Bonner Bäderlandschaft“ vom 18. Juni 2020 wurde für den Standort des Ennertbades im Stadtbezirk Beuel beschlossen, dort ein Hallenbad mit einem Mehrzweckbecken und einem Lehrschwimmbecken zu errichten. Die Verwaltung hatte bereits 2021 eine Machbarkeitsstudie zum Hallenbadneubau beauftragt und Anfang 2022 in der Bezirksvertretung Beuel vorgestellt. Die ursprüngliche Machbarkeitsstudie sah einen anderen Standort für einen Neubau vor. Für diesen hätte der Bebauungsplan geändert werden müssen, was eine zeitliche Verzögerung bei dem Projekt bedeutet hätte. Die neue Studie zeigt, dass eine Bebauung an derselben Stelle der aktuellen Freibadgebäude für einen Neubau machbar ist.

Oberbürgermeisterin Katja Dörner: „Aktuell arbeiten wir an vielen Bäder-Projekten und schenken dabei selbstverständlich allen Stadtbezirken gleichermaßen Beachtung. Mit der neuen Machbarkeitsstudie zum Ennertbad sind wir wieder einen Schritt weiter bei der Gestaltung einer zukunftsfähigen Bäderlandschaft in Beuel. Ein Kombibad wäre eine gute Möglichkeit, um die Beueler Bütt zu ersetzen, da es das ganze Jahr über genutzt werden kann.“ 

Über die vorliegende Beschlussvorlage entscheidet die Bezirksvertretung Beuel am 29. Januar 2025, nach vorheriger Anhörung des Sportausschusses am 5. Dezember 2024. Auf Basis der Studie soll die Verwaltung weitere notwendige Untersuchungen beauftragen und prüfen, ob eine Vergabe an einen Totalunternehmer (TU) zulässig ist, der das Hallenbad baut. Die Vorlage inklusive der Studie ist  hier (Öffnet in einem neuen Tab) abrufbar.

Darstellung Baukörper und Position

Raum- und Energiekonzept

Für ein neues Kombibad sollen die vier Freibadbecken und die Freianlagen mit den Beckenumgängen, den Liegewiesen und den Spielanlagen bestehen bleiben. Die drei zum Freibad gehörenden Bestandsgebäude sollen zurückgebaut werden. Diese beinhalten den Eingangsbereich, die Personalräume, den Kiosk, die Umkleiden und die Sanitärräume. Die Technikgebäude und der Technikkeller im Untergeschoss, in dem die Wassertechnik für das Freibad untergebracht ist, können weiterhin genutzt werden und sollen erhalten bleiben. Der Neubau soll ein Sportbecken mit fünf 25-Meter-Bahnen, ein Lehrschwimmbecken sowie ein separates Kinderbecken mit Spiel- und Sitzangeboten und eigenem Wickelraum beinhalten. 

Das Kombibad mit regenerativen Energien zu beheizen ist technisch möglich. Empfohlen wird ein Einsatz verschiedener Wärmepumpen (Luft-, Erdwärme-, oder Fortluft-Wärmepumpen). Im weiteren Verlauf müsste untersucht werden, welche Kombination aus den Wärmepumpenarten einen möglichst hohen Wirkungsgrad erzielt. Außerdem ist es sinnvoll, dass die Stromversorgung sowie die Wasseraufbereitung durch Photovoltaik- und Hybridanlagen auf den Gründachflächen unterstützt wird.

Kosten- und Terminprognose

Sofern die nächsten Entscheidungen zeitnah getroffen werden und eine TU-Vergabe in der zweiten Jahreshälfte 2025 starten kann, wäre eine Eröffnung im Jahr 2029 möglich. Unter Berücksichtigung von Risikozuschlägen und Baupreissteigerungen ergeben sich Gesamtkosten in Höhe von ca. 40,6 Millionen Euro. 

Für das Kombibad am Ennertbad ist in der Bäderpauschale bisher eine Summe von 20 Millionen Euro vorgesehen. Gegenüber den bisherigen Annahmen ergibt sich somit ein voraussichtlicher Mehrbedarf von ca. 20,6 Millionen Euro. Die Verwaltung hat in der mittelfristigen Finanzplanung für die Jahre 2028 und 2029 eine Fortführung der Bäderpauschale um jeweils 15 Millionen Euro vorgesehen. Zur Umsetzung der Neubaumaßnahme am Ennertbad wird die Verwaltung den zu erwartenden Mehrbedarf für den Haushalt 2027/2028 anmelden.

So laufen die aktuellen Bäder-Projekte

Im Hardtbergbad liefen über den Sommer die Vorarbeiten für die kommende Sanierung, diese bestanden hauptsächlich aus Beton- und Schadstoffuntersuchungen. Anfang 2025 starten dann die Arbeiten zur Sanierung und für den Erweiterungsbau, hierzu wird die Stadt weiter informieren. 

Die Stadt Bonn treibt die Planungen für ein Interimsschwimmbad voran. Es soll als Ersatzschwimmbad während der Generalsanierung des Frankenbades und des Bades im Sportpark Nord dienen und über eine Wasserfläche von insgesamt 475 Quadratmetern, mit einem 25-Meter-Sportschwimmbecken und einem Lehrschwimmbecken, verfügen. Das Lehrschwimmbecken ist dabei vor allem für den Schwimmunterricht der Grundschulen und für Anfänger*innen-Schwimmkurse von hoher Bedeutung. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass das Bad zehn Jahre in Betrieb sein wird. Weitere Infos:  https://www.bonn.de/pressemitteilungen/september-2024/interimsschwimmbad-mit-475-quadratmetern-wasserflaeche-auf-dem-gelaende-des-sportparks-nord.php  (Öffnet in einem neuen Tab)

Neues Kurfürstenbad: Nachdem die Stadt Bonn sich von dem für den Rückbau beauftragten Unternehmen getrennt hat, sollen ein Totalunternehmer, der das neue Kurfürstenbad bauen wird, auch die restlichen Rückbauleistungen übernehmen. Das umfangreiche, europaweite Vergabeverfahren soll noch 2024 starten. Es wird voraussichtlich etwa neun Monate in Anspruch nehmen. Bei einem reibungslosen Ablauf geht die Verwaltung davon aus, einen Totalunternehmer im dritten Quartal 2025 beauftragen zu können. Die bauliche Fertigstellung verschiebt sich voraussichtlich auf 2028.