+++ Dies ist eine Pressemitteilung des Vereins "Bonn im Wandel" +++
„Das Beteiligungsverfahren leistet einen Beitrag zur dringend notwendigen sozial-ökologischen Transformation. Denn nur gemeinsam und mit positiven Zukunftsbildern kann diese gelingen. Hier bietet „Bonn4Future“ Inspiration für andere Städte und weitere zivilgesellschaftliche Initiativen“, stellte die Gutachterin und Laudatorin Dr. Esther Hoffmann vom Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung, IÖW fest.
„Wir freuen uns doppelt“, sagt Dr. Gesa Maschkowski, Bonn im Wandel e.V. Die Transformationswissenschaftlerin hat das Verfahren mitinitiiert und geleitet. „Der Preis macht deutlich: Gute Bürgerbeteiligung ist keine Selbstverständlichkeit. Die hohe Qualität unserer Arbeit wird gesehen. Es ist dem ungeheuren Einsatz unseres Teams, den Bürger*innen, der Verwaltung, unseren Unterstützer*innen und dem Mut der Politik zu verdanken, dass wir es unter vier ausgezeichneten Verfahren von Deutschland geschafft haben."
„Ich freue mich über die Auszeichnung des Mitwirkungsverfahrens ,Bonn4Future- Wir fürs Klima' mit dem Preis für gute Bürgerbeteiligung, sagt Oberbürgermeisterin Katja Dörner. "Das Mitwirkungsverfahren war dank überzeugendem Konzept, professioneller Durchführung und engagierter Mitwirkung der teilnehmenden Bürger*innen überaus erfolgreich und motivierend. Die Ergebnisse des Verfahrens sind in den städtischen Bonner Klimaplan eingeflossen und wir können nun in der Umsetzung des Klimaplans auf den gewonnenen Erfahrungen aufbauen.“
„Teil der Lösung sein, das kann Mut und Freude machen“, sagt Maschkowski. „Der Schlüssel ist, dass man gute Voraussetzungen schafft, damit die Menschen an der Transformation mitarbeiten können. Das braucht klare, verständliche Ziele und ein sehr gutes Prozessdesign. Darauf haben wir sehr viel Wert wertgelegt. Auch das ist eines der Kriterien für gute Bürgerbeteiligung“.
"Bonn4Future – Wir fürs Klima" war das bisher umfangreichste Bonner Mitwirkungsverfahren. Über 20 Referent*innen aus Wissenschaft und Praxis haben Wissen aufbereitet: Was bedeutet eigentlich klimaneutral Wohnen, Essen oder Wirtschaften? Welche guten Beispiele gibt es? Wissenschaftler*innen der Scientists4Future und Expert:innen aus der Verwaltung haben über Nacht Fragen der Teilnehmenden beantwortet. Vertreter*innen der Bonner Stadtverwaltung und der städtischen Betriebe waren mit Fachimpulsen in den Klimaforen präsent. Die wissenschaftliche Begleitforschung hat in einer Befragung ermittelt, dass 72 Prozent der Teilnehmenden neue Informationen bekommen haben. 85 Prozent fühlten sich ermutigt, neue Wege zu gehen. Das gesammelte Wissen und die Empfehlungen der Teilnehmenden finden sich auf dem Nachhaltigkeitsportal www.bonn4future.de (Öffnet in einem neuen Tab).
Der Bonner Klimaplan ist Ergebnis eines außergewöhnlichen Zusammenwirkens vieler gesellschaftlicher Kräfte in Bonn. Die Bonner Klimabewegung und allen voran die Fridays4Future hatten bereits 2019 den Klimanotstand beantragt. Er wurde einstimmig von allen Parteien beschlossen. Ende 2019 entschied der Stadtrat mit großer Mehrheit, dass Bonn zu den Vorreiterstädten gehören soll, die bis 2035 klimaneutral werden. Im Jahr 2020 bewilligte der Stadtrat dann – ebenfalls mit großer Mehrheit - das Mitwirkungsverfahren "Bonn4Future - Wir fürs Klima". Es wurde initiiert und umgesetzt von Bonn im Wandel e.V. und einem großen Unterstützerkreis in Kooperation und mit Förderung durch die Bundesstadt Bonn. Im Rahmen des zweijährigen Verfahrens konnten 200 zufällig geloste Bürger*innen sowie Akteur*innen aus Zivilgesellschaft und Wirtschaft in vier Klimaforen ihre Expertise einbringen. Die Empfehlungen aus "Bonn4Future - Wir fürs Klima" wurden auf Beschluss des Bonner Stadtrates mittlerweile in den Bonner Klimaplan eingearbeitet.