Die Stadt Bonn möchte in Zukunft ihre urbanen Daten auf einer modernen Urban Data Plattform (UDP) bereitstellen (s.a. Projektinformationen UDM).
Die UDP wird im Gegensatz zum alten Geodaten-Portal einen Metadaten-Katalog enthalten. Dieser beschreibt Datensätze und erleichtert die Suche nach Daten. Auch werden Dashboards und Sensordaten in der UDP bereitgestellt. Die UDP soll zudem für zukünftige, derzeit unbekannte Datenverarbeitungen erweiterbar sein.
Um die Durchführungsplanung/ Umsetzung der neuen UDP beginnen zu können, wurde von Februar bis Oktober 2023 die neue Urban Data Plattform konzipiert. Beteiligt an dem Prozess waren hauptsächlich das Team vom Urban Data Management (UDM) und die Firma KernBlick, die von der Stadt Bonn dafür beauftragt wurden.
Was beinhaltete die Konzeptionsphase:
- Es wurden die technischen, organisatorischen, Sicherheits- und Datenschutz Anforderungen an das neue System aufgenommen und architektonisch aufbereitet.
- In einem zweiten Schritt wurden die Lösungen für diese Anforderung gefunden.
- Zuletzt wurden die Kosten für die Lösungen ermittelt und die Reihenfolge ihrer Entwicklung festgelegt.
Die technische Konzeption fügt Bausteine großer Open Source Projekte zu einer Plattform zusammen.
Die Stadt Bonn ist nicht mehr allein für eine bestimmte technische Lösung verantwortlich, sondern kann auf die Erfolge und das Wissen großer Entwicklergemeinschaften wie zum Beispiel dem Geoportal „Masterportal“ aufbauen.
High-Speed durch Low-Code
Ein zukunftsweisender Schritt ist die Einführung einer Low-Code Plattform als Entwicklungsumgebung für neue Web-Anwendungen der UDP.
„Low-Code“ bedeutet, dass die Entwickler*innen keine umfangreichen Programmierkenntnisse benötigen, um eine funktionale Web-Anwendung zu erstellen. Stattdessen können sie innerhalb der Low-Code-Umgebung eine Benutzeroberfläche und die dahinterliegende Funktionalität aus einzelnen Komponenten zusammenstellen. Dies soll die Konfiguration von Anwendungen im Vergleich zur herkömmlichen Entwicklung erheblich beschleunigen.
Bevor das UDP-Konzept in den Produktivbetrieb übergehen kann, müssen noch einige Herausforderungen bewältigt werden. Die Migration von bestehenden Anwendungen und Daten in die UDP stellt besonders für komplexere Anwendungen eine Herausforderung dar. Derzeit wird mit einer Gesamtdauer der Migration von circa fünf Jahren gerechnet.
Das UDM-Team wird als nächsten Schritt Erfahrungen mit den neuen Komponenten sammeln. Hierfür steht ein MVP (Minimal Viable Product) als Testsystem bereit, in dem bereits alle konzipierten Elemente integriert sind.
Aktuell befindet sich das Team in der Vorbereitungsphase der Umsetzung. Im Jahr 2024 liegt der Schwerpunkt auf der Schaffung von technischen Grundlagen und der darauf aufbauenden Migration erster Anwendungen.