Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme WTP I
Die Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme „Wohn-und Wissenschaftspark - WTP I“ wurde 1999 als die Stadtgrenzen überschreitendes gemeinsames Vorhaben der Städte Bonn und Sankt Augustin als Satzung genehmigt. Mit dem Ziel der Entwicklung eines „neuen Standortes für die Errichtung von zukunftsträchtigen, innovativen Arbeitsstätten und von Wohnungen“ in gegenseitiger Zuordnung und möglichst gleichzeitiger Entstehung wurden als Teilbereiche
- der Wohnpark Vilich-Müldorf,
- der Wissenschaftspark-West und Ost,
- das Wohngebiet Im Ziegelfeld auf dem Stadtgebiet der Stadt Bonn
- sowie das Wohngebiet Buschweg in Sankt Augustin-Hangelar
mit einem Flächenumfang von insgesamt rund 70 Hektar geplant. Der Realisierungszeitraum war zunächst für die Jahre 2000 bis 2009 geplant, wurde allerdings bei Erweiterung des Geltungsbereiches um die Wohnbaufläche Wohnpark II verlängert.
Städtebauliche Rahmenplanung
Der Wohn- und Technologiepark wurde als Baustein zur Unterstützung des wirtschaftlichen Umstrukturierungsprozesses der Region Bonn nach dem Bonn/Berlin-Beschluss und zur Deckung des damit verbundenen speziellen Bedarfs an Wohnungen und Arbeitsstätten gemeinsam von den Städten Bonn und Sankt Augustin auf der Basis eines „Strukturkonzeptes für die Region Bonn/Rhein-Sieg“ und des darauf aufbauenden „Regionalen Entwicklungskonzeptes“ seit 1992 geplant. Grundlage war das sogenannte „Fünf-Säulen-Modell“, mit dem die Folgen des Verlustes des Sitzes von Parlament und Regierung durch die Übernahme und Ansiedlung neuer Funktionen und politischer Institutionen von nationaler und internationaler Bedeutung im politischen, wissenschaftlichen und kulturellen Bereich ausgeglichen werden sollten. Im Wohn- und Technologiepark sollten parallel Wohnungen und Arbeitsplätze in den Leitbranchen Informations-, Kommunikations- und Telekommunikationstechnologien entstehen.
Diesem Ziel folgend wurde von den beiden Städten eine städtebauliche Rahmenplanung aufgestellt, die die kommunale Grenzen überschreitende Entwicklung der Wohnstandorte in Vilich-Müldorf und Hangelar-Buschweg sowie eines Wissenschafts- und eines Technologiestandortes beinhaltete. Voraussetzung zur Umsetzung der Planung war die Bereitstellung von Bauland, die nach Klärung der erforderlichen Anwendungsvoraussetzungen mittels des Instrumentariums der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme erfolgen sollte. Die Voruntersuchungen kamen zu dem Ergebnis, dass die Anwendung des Entwicklungsrechts gemäß §§ 165 ff BauGB grundsätzlich für die Gesamtmaßnahme möglich war, dass aber speziell für den Bereich des Technologieparks die Finanzierung und der Durchführungszeitraum noch nicht hinreichend exakt abschätzbar waren. Aufgrund der Zielsetzung einer parallelen Entwicklung von Wohn-und Arbeitsstätten haben die Städte daraufhin ein zweistufiges Realisierungsverfahren gewählt, welches in der ersten Stufe die Entwicklung des Wohn- und Wissenschaftsparks-WTP I und in einer zweiten Stufe die des Wohn- und Technologieparks - WTP II beinhalten sollte.
Wohnpark Buschweg
Der Wohnpark „Buschweg“ in Sankt Augustin-Hangelar wurde 2008 nach sechsjähriger Entwicklungszeit fertiggestellt. Dort entstanden auf einer rund drei Hektar großen Siedlungsfläche 43 Grundstücke, die überwiegend mit freistehenden Einfamilienhäusern und Doppelhäusern bebaut wurden.
Wohnpark Vilich-Müldorf
Wohnpark I -Vilich-Müldorf
Der „Wohnpark I -Vilich-Müldorf“ wurde aufgrund seiner Größe von 23 Hektar in drei Erschließungs- und vier Vermarktungsabschnitte aufgeteilt. Die neu entstandene insgesamt rund 7,7 Hektar große Baufläche ist an Bauträger und Einzelbauherren veräußert und bebaut worden. Im Wohnpark I sind 186 Einfamilienhäuser als Reihen- und Doppelhäuser entstanden. Zusätzlich sind 16 geförderte Mietwohnungen im Geschosswohnungsbau, 11 geförderte Mietreihenhäuser und 25 Eigentumswohnungen gebaut worden. Darüber hinaus wurde mit der Amaryllis eG ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt in Genossenschaftsform mit 32 Wohneinheiten realisiert sowie ein integratives Wohnprojekt mit 11 Wohnungen für Menschen mit Unterstützungsbedarf. In der Summe sind im Wohnpark I rund 300 Wohnungen entstanden.
Parallel zur Realisierung der Wohnbebauung wurde auch zügig die soziale Infrastruktur realisiert. In 2009 wurde die Kindertagesstätte in Betrieb genommen. Sie bietet 65 KiTa-Plätze in drei Gruppen, davon 22 Kinder unter drei Jahren. Der am Ortsrand von Vilich-Müldorf gelegene Bolzplatz steht als Ersatz für den ehemals innerhalb der jetzigen Bauflächen gelegenen Platz bereits seit Frühjahr 2006 zur Verfügung. Auch der Bau des Kinderspielplatzes wurde im Jahr 2008 abgeschlossen.
Im Sommer 2010 wurde der Anger, der den Wohnpark I als zentraler öffentlicher Grünzug in Nord-Süd-Richtung durchzieht und das Verbindungselement zum Wohnpark II darstellt, fertiggestellt und der Bevölkerung übergeben.
Wohnpark II Vilich-Müldorf
Ausgehend von einer Mehrfachbeauftragung wurde das städtebauliche Konzept für das neue Wohngebiet erarbeitet, auf dessen Grundlage der Bebauungsplan derzeit erstellt wird. Das zirka 13 Hektar große Baugebiet bietet Raum für rund 450 neue Wohneinheiten. Ähnlich wie im Wohnpark I werden die Grundstücke ausgehend von einem Bewerbungsverfahren mit der Vorlage konkreter Bebauungsentwürfe vornehmlich an unterschiedliche Bauträger vergeben werden. Einzelne Grundstücke werden aber auch im Wege der Direktvergabe gemäß den vom Rat der Stadt Bonn beschlossenen Vergabekriterien an einzelne Bauherren veräußert. Die Grundstücksvergabe wird mittels Vereinbarungen im Kaufvertrag an die Einhaltung von gestalterischen Auflagen geknüpft werden. Im Wohnpark II sollen gemeinschaftliche Wohnprojekte eine besondere Berücksichtigung finden.
Der Bebauungsplan ist noch in der Aufstellung. Wann das Verfahren abgeschlossen werden kann, ist derzeit nicht bestimmbar. Mit der Vermarktung der Baugrundstücke kann erst nach Abschluss des Verfahrens gestartet werden.
Wohngebiet „Im Ziegelfeld“
Das Wohngebiet „Im Ziegelfeld“ wurde in zwei Bauabschnitten entwickelt. Im ersten Bauabschnitt wurden 12 Grundstücke an Einzelbauherren vergeben, die in eigener Regie Doppelhäuser und ein freistehendes Einfamilienhaus errichtet haben. Die 26 Grundstücke im zweiten Abschnitt sind ebenfalls alle veräußert und bereits bebaut.
Büro- und Gewerbepark
Für die geplante Entwicklung des ehemaligen Wissenschaftsparks als hochwertiger Bürostandort hat sich der in den Voruntersuchungen der Jahre 1996 bis 1998 auf der Basis damaliger Gutachten für die Stadt Bonn (und die Region) nachgewiesene und im Zeitraum bis 2008 zum großen Teil in anderen Teilen des Stadtgebietes auch realisierte Zuwachs an Arbeitsstätten bislang nicht positiv ausgewirkt. Arbeitsplätze sind während des bisherigen Durchführungszeitraums der Entwicklungsmaßnahme im Stadtgebiet in großem Umfang neu entstanden, hierfür konnten allerdings vorrangig zentraler gelegene Standorte (vornehmlich im Bundesviertel) vermarktet werden.
Die Stadt Bonn strebt gleichwohl - dem Ziel der Entwicklungsmaßnahme entsprechend - weiterhin die Ansiedlung von Arbeitsstätten an dieser Stelle an und stuft diesen Bereich gleichzeitig aufgrund seiner Lage zur Autobahn ausdrücklich nicht als Wohnstandort ein. Aus einer im Auftrag der Stadt Bonn im Frühjahr 2010 vorgelegten Studie der Universität Wuppertal und den Erfahrungen der örtlichen Wirtschaftsförderung aus dem Prozess des Strukturwandels in Stadt und Region der letzten Jahre wurde der Schluss gezogen, dass die Einschränkung auf die Ansiedlung von hochwertigen „wissenschaftsaffinen“ Büroarbeitsplätzen in möglichst großflächigen Entwicklungseinheiten dem Bedarf an diesem Standort nicht gerecht wird. Der analysierten Nachfrage entsprechend wurde auf der Grundlage einer kleinteiligeren Erschließungsplanung ein neues Plankonzept für einen Büro- und Gewerbepark mit flexiblen Grundstücksgrößen erarbeitet. Auf dessen Grundlage wurde das Verfahren zur Änderung des Bebauungsplanes eingeleitet. Im Zuge des Verfahrens wurde gutachterlich nachgewiesen, dass die starke Auslastung des umgebenden Straßennetzes zur Erschließung des Büro- und Gewerbeparks einen neuen Anschluss an die Sankt Augustiner Straße (B 56) erfordert. Dies sowie eine stärkere Berücksichtigung von Themen der Nachhaltigkeit bedingen einen Neustart des Bebauungsplanverfahrens.
Wohn- und Gewerbegebiet „Am Mühlenbach“
Bereits im Jahr 2008 wurde vor dem Hintergrund der aktuellen Wohnungsbedarfsprognosen und der Vermarktungserfolge im Wohnpark I für den Bereich eine Änderung der Entwicklungsziele geprüft und dementsprechend ein städtebauliches Konzept für einen Wohnstandort erarbeitet. Dieses Konzept wurde in der weiteren Diskussion aufgrund konkreter Nachfragen ortsansässiger Gewerbetreibender so ergänzt, dass als Entwicklungsziel zusätzlich zur Realisierung eines Wohnstandortes ein Gewerbestandort für kleine bis mittlere nicht störende Betriebe planungsrechtlich ermöglicht wurde. Alle Grundstücke sind veräußert und bebaut.
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Ort
Ortsteilplanung Beuel/Bad Godesberg
Frau Bettina Müller
Sachgebietsleitung
Etage 8 C
Stadthaus
Berliner Platz 2
53111 Bonn
Postanschrift
Bundesstadt Bonn
53103 Bonn
Barrierefreiheit
barrierefreier Zugang über die Stadtbahnhaltestelle der Linie 66
Behindertengerechter Zugang über Rampe (Weiherstraße/Maxstraße)
Behindertenaufzug am Eingang Thomas-Mann-Straße/Budapester Straße (Loggia)
Behindertenaufzug am Eingang Weiherstraße
Behindertenaufzug am Eingang Franzstraße
Aufzüge mit Blindenschrift und Sprachausgabe im Hause vorhanden; die Aufzüge sind zudem mit Kameras ausgestattet, die im Notfall den Kontakt mit gehörlosen Personen ermöglichen
Gebäude verfügt über einen ausgewiesenen Parkplatz
barrierefreie Toilette im Eingangsbereich
an den Zugängen und im Erdgeschoss taktiles Bodenleitsystem für blinde und sehbehinderte Menschen