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„Baumscheiben“ werden die kleinen, meist eckigen Flächen rund um den Stamm der Straßenbäume wenig liebevoll genannt. Diese Bereiche dienen grundsätzlich dazu, dem Baum Platz für seine Wurzeln zu geben und eine direkte Wasseraufnahme zu ermöglichen. Doch ihr Potenzial ist größer: Viele Baumscheiben werden in sogenannten Grünpatenschaften durch naturbewusste und engagierte Bonner Bürgerinnen und Bürger betreut. Solche Beete sind idealerweise gut gepflegt, trocknen im Sommer nicht aus und bieten durch heimische Blütenpflanzen Nahrung für Insekten und Co.
Das freut nicht nur das Auge der Vorbeigehenden, sondern wirkt sich auch positiv auf die Artenvielfalt in der Stadt aus.
Schon gewusst?
Jeder kann Pate werden
Wer eine Patenschaft für ein Beet oder einen Straßenbaum übernehmen möchte, kann sich bei der Stadt Bonn (Stichwort „Grünpatenschaft“) melden. Bereits über 600 Beete werden auf diese Weise durch Bonner Bürgerinnen und Bürger bepflanzt und gepflegt. Der Vorteil: Die Anwohner sind im Gegensatz zum Stadtpersonal stets vor Ort und profitieren von der selbst gepflanzten Blumenpracht vor der Haustür – nebenbei kann man aktiv die Artenvielfalt in der Stadt unterstützen! Wichtig: Für die Bepflanzung sollten nur heimische Pflanzen genutzt werden, denn auf diese sind unsere Insekten spezialisiert und finden Nahrung und Lebensraum.
Im Porträt: Ringelblume
Arznei aus dem Garten
Die einheimische Acker-Ringelblume (Calendula arvensis), die ihren Namen durch ihre geringelten Samen erhalten hat, lockt mit ihren leuchtend gelb-orangen Blüten viele Insekten an. Problemlos kann sie überall eingesät werden, ob im Beet, im Balkonkasten oder im Topf. Ihre Blätter und Blüten verströmen einen typischen Geruch, vor allem, wenn man an ihnen reibt. Als Heilpflanze, vor allem in Salben zur Wundheilung, begleitet sie den Menschen schon so lange, dass ihre genaue Herkunft nicht bekannt ist.
Wer nicht gerade allergisch gegen Korbblütler ist, kann mit den schönen, essbaren Blütenblättern auch Salate und Süßspeisen aufpeppen: Dieser Liebling der Insekten ist extrem reich an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen!
Naturfreunde-Tipp
Da der Boden unter den Straßenbäumen oft beschattet und das Erdreich gut durchwurzelt ist, ist eine Bepflanzung nicht einfach. Auf tiefgründiges Harken oder gar Umgraben sollte generell verzichtet werden, um die Baumwurzeln nicht zu beschädigen. Empfehlenswert ist, zusätzlich torffreie (!) Gartenerde aufzubringen und somit im wahrsten Sinne des Wortes den Boden für die Beetbepflanzung zu bereiten.
Kapuzinerkresse, Ringelblume und andere heimische Arten sind geeignet. Um böse Überraschungen zu vermeiden, hat es sich vielfach bewährt, einen kleinen Zaun oder wenigstens eine optische Begrenzung um das Beet zu ziehen – denn viele Baumscheiben werden als Fahrrad- oder Autoparkplatz oder gar als Hundetoilette missbraucht. Der Einsatz von Gift und Chemie beim Gärtnern ist hier genauso tabu wie das Ausbringen von Streusalz im Winter, um den Baum und „sein“ Beet nicht zu schädigen.