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Als die Vereinten Nationen vor 75 Jahren die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedeten, lag darin Hoffnung und ein Versprechen: Die Hoffnung, dass Gräueltaten wie jene in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nie wieder passieren sollten. Und das Versprechen, dass ein transnationaler Menschenrechtspakt und die Formulierung grundlegender freiheitlicher, bürgerlicher und sozialer Rechte die Unantastbarkeit der Person gegen nationalstaatliche Willkür wirksam schützen würden.
Die Menschenrechte sind in der Gegenwart zur grundlegenden und weltweit gültigen politischen Idee geworden. Die aktuelle Weltlage lässt aber daran zweifeln, inwiefern dieses Versprechen und diese Hoffnung eingelöst wurden. Wie können wir die politische Leitidee, dass alle Menschen als Gleiche zu berücksichtigen sind, heute verstanden, begründet und verwirklicht werden?