Überblick
Sie interessieren sich für die Geschichte einzelner Personen oder Ihrer Familie? Das Stadtarchiv Bonn bietet vielfältiges Quellenmaterial für die ortsbezogene Personen- oder Familienforschung. Nachfolgende Informationen unter "Hinweise" bieten eine erste Übersicht über die wichtigsten Quellen und ihre Benutzung.
Kosten
Benutzung und Gebühren
Die Personenstandsregister können ebenso wie die älteren Meldekarteien und die Adressbücher während der Öffnungszeiten kostenlos (und teilweise digital) eingesehen werden. Dies gilt auch für die Kirchenbücher (Benutzungskopien im Lesesaal).
Kopien können über einen Buchscanner selbst angefertigt werden (0,20 Euro pro Seite). Beglaubigungen werden auf Anfrage ausgestellt. Hierfür fallen zusätzliche Gebühren (3,00 Euro pro Seite) an.
Aus Datenschutzgründen sind Recherchen in den mikroverfilmten und jüngeren Meldekarteien sowie in den Hauslisten nur durch das Archivpersonal möglich. Auskünfte erfolgen auf schriftliche Anfrage und sind gebührenpflichtig – gleiches gilt für die Sammelakten, die Beerdigungsbücher und die Gewerbekarteien.
Die umfangreiche Bibliothek zur Familien- und Ortsgeschichte der Bonner Bezirksgruppe der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V. steht ebenfalls in den Räumen des Stadtarchivs zur Verfügung und kann dort während der Öffnungszeiten genutzt werden. Eine Bücherausleihe ist für Vereinsmitglieder möglich.
Hinweise
Personenstandsunterlagen
Mit der Reform des Personenstandsgesetzes 2009 wurde erstmals geregelt, dass folgende bisher standesamtlich geführte Unterlagen in archivische Zuständigkeit gelangen:
- Geburtsurkunden, die älter sind als 110 Jahre
- Heiratsurkunden (Eheurkunden), die älter sind als 80 Jahre
- Sterbeurkunden, die älter sind als 30 Jahre
Im Stadtarchiv Bonn befinden sich die Personenstandsunterlagen (Personenstandsregister und Sammelakten) folgender Standesämter bzw. Standesamtsbezirke:
- Standesamt Bonn (Bonn I):
- Geburten: 1798 bis 1909
- Heiraten: 1798 bis 1939
- Sterben: 1798 bis 1989
- Standesamt Poppelsdorf (Bonn II bis 1912):
- Geburten: 1798 bis 1909
- Heiraten: 1798 bis 1912
- Sterben: 1798 bis 1912
- Standesamt Bad Godesberg (Bonn II):
- Geburten: 1798 bis 1909
- Heiraten: 1798 bis 1939
- Sterben: 1798 bis 1989
- Standesamt Vilich/Beuel (Bonn III):
- Geburten: 1810 bis 1909
- Heiraten: 1810 bis 1939
- Sterben: 1810 bis 1989
- Standesamt Oedekoven:
- Geburten: 1798 bis 1909
- Heiraten: 1798 bis 1935
- Sterben: 1798 bis 1935
- Standesamt Duisdorf (Bonn IV):
- Geburten: 1904 bis 1909
- Heiraten: 1904 bis 1939
- Sterben: 1904 bis 1989
Meldeunterlagen und Adressbücher
Neben den Personenstandsunterlagen stellen die seit 1874 im Deutschen Reich eingeführten behördlichen Melderegister eine zentrale Quelle für personen- und familiengeschichtliche Recherchen dar. Meldekarteien sind eine ideale Quelle zur Personensuche, da sie nach Namen (der Haushaltsvorstände) sortiert sind, unabhängig von Adressen. Darüber hinaus können sie neben Informationen über weitere Familienmitglieder und Verwandtschaftsverhältnisse Hinweise auf Militärdienste oder polizeiliche Strafen (Geld- oder Gefängnisstrafen) enthalten. Eine zentrale Kartei wurde früher jeweils bei den städtischen Ortspolizeibehörden (Meldepolizei) geführt.
Das älteste von 1861 bis 1895 geführte Bonner Melderegister gilt als kriegsverlustig. Noch erhalten ist hingegen die ab etwa 1880 bis 1919 geführte Meldekartei (Altkartei), die die Meldedaten sämtlicher Bewohner Bonns (Deutsche und Ausländer) innerhalb des damaligen Stadtkreises erfasst. Bei einem Wasserrohrbruch im Keller des Einwohnermeldeamtes im Alten Stadthaus wurde die Kartei allerdings teilweise stark beschädigt. Sie ist daher lückenhaft und zudem häufig nicht alphabetisch sortiert. Darüber hinaus wurden Karten von abgemeldeten Personen oft rückseitig wiederverwendet.
Die jüngeren Melderegister, so auch das ab 1919 bis 1943/44 geführte Bonner Hauptregister, liegen mikroverfilmt vor.
Im Stadtarchiv Bonn werden folgende Meldekarteien verwahrt:
- Stadtteil Bonn:
- Altkartei ca. 1880 bis 1919 (Original)
- Meldekartei 1920 bis 1944 (Mikrofilm)
- Meldekartei 1945 bis 1971 - Abgänge (Mikrofilm)
- Stadtteil Bad Godesberg:
- 1896 bis 1971 - Abgänge (Mikrofilm)
- Stadtteil Beuel:
- Altkartei 1899 bis 1945 (Original)
- Meldekartei 1945 bis 1971 - Abgänge (Mikrofilm)
- Stadtteil Duisdorf:
- Meldekartei 1925 bis 1971 - Abgänge (Mikrofilm)
- Stadtteil Oberkassel:
- Altkartei 1920 bis 1955 (Original)
Eine besondere Quelle stellen die für Bonn von 1919 bis 1955 auf Grundlage der Melderegister angelegten Hauslisten dar. Diese nach Wohnadressen geführten und alphabetisch nach Straßen geordneten Karteien erfassen sämtliche Bewohner eines Hauses (Haushalte) einschließlich ihrer Geburtsdaten (z.T. auch Sterbedaten), daneben Staatsangehörigkeit sowie Angaben zum Wegzug bzw. zur neuen Wohnadresse.
Für einen ersten Zugang zur Personen- und Familienforschung sind historische Adressbücher – die Vorläufer der jüngeren Telefonbücher – eine wertvolle Quelle. Für Bonn liegen ab 1804 mit den sogenannten ‚Sackkalendern‘ die ersten einfachen, im Taschenbuchformat gedruckten Adress- und Bewohnerlisten vor. Diese werden dann ab 1856 abgelöst von den amtlichen alphabetisch geführten Adressbüchern, die nach Familiennamen die Bewohner der damaligen preußisch-königlichen Universitätsstadt Bonn auflisten, darüber hinaus aber auch einen nach Straßen und Hausnummern sortierten Teil umfassen. Zunächst alle zwei Jahre erscheinend liegen Bonner Adressbücher bis zu ihrer Ablösung durch die heutigen Telefonbücher 1998 vor. Über die Universitäts- und Landesbibliothek Bonn sind sie teilweise auch digital einsehbar.
Kirchenbücher
Für den Zeitraum vor der Einführung des französischen Personenstandswesens (l‘état civil) auf dem Gebiet der heutigen Stadt Bonn im Jahre 1798 (rechtsrheinisch 1810) sind die Kirchenbücher heranzuziehen. Im Stadtarchiv sind neben zahlreichen Nutzungskopien auch die Originale der bis 1798 geführten Kirchenbücher (Tauf-, Heirats- und Sterbematrikel) der alten Bonner Stadtpfarreien Dietkirchen, St. Gangolf, St. Martin, St. Remigus sowie der damaligen Vorortpfarreien (Dottendorf, Endenich, Graurheindorf, Kessenich, Lengsdorf) vorhanden. Diese bereits in französischer Zeit von den Standesämtern übernommenen Kirchenbücher waren 1934 in Zusammenhang mit der Einrichtung einer städtischen ‚Beratungsstelle für Familien- und Sippenforschung‘ und im Zuge der verstärkten Nutzung dieser Quellengruppe während der NS-Zeit (‚Ariernachweise‘) an das Stadtarchiv abgegeben worden.
Weitere Quellen
- Beerdigungsbücher (Zeitraum ca. 1821 bis ca. 1965): chronologische Register zur Erfassung der auf den städtischen Friedhöfen erfolgten Bestattungen.
Enthalten in der Regel Angaben zu Datum der Beerdigung, Nachname, Vorname, Alter und Adresse der verstorbenen Person, Grabstelle. - Gewerbekarteien/-verzeichnisse (Zeitraum ab 1894): alphabetisch nach den Namen der Gewerbetreibenden bzw. der Firmen (abgemeldete Betriebe) geführte Karteien.
Enthalten in der Regel Angaben zu Wohn- und Gewerbeadresse des Inhabers, Art und Datum der An- bzw. Abmeldung des Gewerbes, Gewerbesteuer.
Kontakt
Mitarbeitende
Name | Telefon | E-Mail-Adresse |
---|---|---|
Frau Sabine Arens | 0228 775295 | stadtarchivbonnde |
- Zeiten
Zeiten
Dienstag und Mittwoch 10 bis 16 Uhr
Donnerstag 10 bis 18 Uhr
Es sind schriftliche Voranmeldungen unter lesesaal.stadtarchiv@bonn.de erforderlich.
Organisationseinheiten
Formulare und Links
Formulare
Downloads
Links
- Digitalisierte Bonner Adressbücher der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn (Öffnet in einem neuen Tab)
- Bibliotheksverzeichnis der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V., Bezirksgruppe Bonn (Öffnet in einem neuen Tab)
- Hier finden Sie weitere Informationen zu Benutzungshinweisen, Bestellungen und Kosten des Stadtarchivs. (Öffnet in einem neuen Tab)
- Benutzungseinschränkung für die Personenstandsregister im Stadtarchiv (Öffnet in einem neuen Tab)