Dabei setzt die Stadt unter anderem auf Veranstaltungen, Vernetzung, Beratung und finanzielle Förderung. Die Klimaviertel werden von der Stabsstelle Bürgerbeteiligung koordiniert und docken an bestehende Strukturen in den Quartieren an.
Für die ersten beiden Klimaviertel – Beuel-Mitte und Godesberg-Nord – legt die Verwaltung bereits konkrete Umsetzungspläne vor. In Beuel-Mitte wird eine Kooperation mit einem zivilgesellschaftlichen Konsortium um das Kulturzentrum Brotfabrik angestrebt. In Godesberg-Nord sollen Synergien mit dem kürzlich beschlossenen Impuls-Quartiersmanagement genutzt werden. Für die Klimaviertel drei und vier werden die Detailkonzepte derzeit erarbeitet. Fest steht, dass in jedem Bezirk ein Klimaviertel errichtet werden soll.
Gemeinsam gelingt die Transformation
„Ich freue mich, dass wir Räume schaffen, in denen zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteuere gemeinsam an Projekten auf dem Weg zu einer klimaneutralen und lebenswerten Stadt arbeiten und ihre Impulse einbringen können. Ich lade alle Bonnerinnen und Bonner ein, sich in den Mitmachzentren zu engagieren“, so Oberbürgermeisterin Katja Dörner. Die Maßnahmen in den Vierteln sollen als inklusive und partizipative Prozesse gestaltet werden, in denen Gruppen, die sonst häufig unterrepräsentiert sind, gleichberechtigt teilhaben können.
In die Konzeption der Klimaviertel sind Empfehlungen aus dem Mitwirkungsverfahren „Bonn4Future – Wir fürs Klima“ eingeflossen. Hier wurde unter anderem empfohlen, den Bonner*innen zu ermöglichen, den Wandel vor der eigenen Haustür mitzugestalten. Auch ein zentrales Format der geplanten Klimaviertel – „Zukunftsforen“ in allen vier Vierteln – wurden bei Bonn4Future bereits in ähnlicher Form erprobt.
Mitmachzentren: Räume für Innovation, Vernetzung und neues Handeln
Im Zentrum jedes Klimaviertels soll der Aufbau eines Mitmachzentrums stehen. Die Mitmachzentren werden von Kooperationspartner*innen in enger Abstimmung mit der Stabsstelle Bürgerbeteiligung koordiniert und personell ausgestattet. Sie zeichnen sich aus durch eine Angliederung an bestehende Strukturen und niedrigschwellige Zugänge für die Menschen. Es sollen Veranstaltungen und Aktivitäten von der Stadt, aber auch von der organisierten Zivilgesellschaft und engagierten Bürger*innen geplant und umgesetzt werden. Im Mitmachzentrum finden Workshops, Vorträge, kulturelle Veranstaltungen und Vernetzungstreffen statt, immer mit Bezug zu Nachhaltigkeit und nachbarschaftlichem Engagement. Zudem sollen zivilgesellschaftliche Strukturen wie Nachbarschaftsvereine und Nachhaltigkeitsinitiativen mit Ressourcen und Qualifizierungsangeboten gestärkt und vernetzt werden. Hierunter fällt zum Beispiel die bereits laufende Bürger*innen-Solarberatung, eine mehrtägige Schulung für ehrenamtliche Solarberater*innen durch den Verein Metropol-Solar.
Der Perspektive von Kindern und Jugendlichen kommt ein besonderer Fokus zu: Das Konzept der Klimaviertel ist eine der ersten Beschlussvorlagen, mit denen sich der jüngst gegründete Kinder- und Jugendbeirat beschäftigt. Seine Empfehlungen sollen sicherstellen, dass von Beginn an die Belange von Kindern und Jugendlichen angemessen einbezogen werden.
Die jetzt vorgeschlagene Auswahl der Klimaviertel ist das Ergebnis einer systematischen Analyse und von Gesprächen mit Akteur*innen in den Bonner Bezirken. Für jedes der vier Viertel wird ein eigenes Konzept mit einem spezifischen Profil erstellt, das die jeweiligen Voraussetzungen im Viertel berücksichtigt. Die Klimaviertel sind Modellquartiere, in denen Angebote getestet werden, die nach und nach auf weitere Viertel übertragen werden können.
Um die vielfältigen Aktivitäten der kooperativen Umsetzung des Klimaplans zu bündeln und eine dauerhafte Schnittstelle zwischen Verwaltung und Zivilgesellschaft zu schaffen, ist ein neuer „Arbeitskreis Mitwirkung für ein klimaneutrales Bonn“ vorgesehen. Der Arbeitskreis soll sich aus Verwaltung, Vertreter*innen der Klimaviertel und weiteren zivilgesellschaftlichen Akteur*innen zusammensetzen.
Die Klimaviertel sind Teil des Bonner Klimaplans 2035
Die Klimaviertel sind Teil des Arbeitsprogramms des Bonner Klimaplans 2035. In ihre Konzeption sind Empfehlungen aus dem Mitwirkungsverfahren „Bonn4Future – Wir fürs Klima“ eingeflossen. Das zweijährige Verfahren wurde in Kooperation mit dem Verein Bonn im Wandel durchgeführt. Der Klimaplan ist im März 2023 als Fahrplan für eine klimaneutrale und lebenswerte Stadt Bonn vom Stadtrat beschlossen worden. Als Klimaneutralitätsstrategie definiert der Klimaplan Ziele und Entwicklungspfade für die Zeit bis 2035. Und er enthält ein darauf ausgerichtetes „Arbeitsprogramm Klimaschutz 2023-2035“ für die Stadtverwaltung, das umgesetzt und in den kommenden Jahren kontinuierlich fortgeschrieben werden wird. Weitere Informationen zum Bonner Klimaplan 2035 gibt es unter www.bonn.de/klimaplan (Öffnet in einem neuen Tab).