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Bundesstadt Bonn

5. Bonner City-Konferenz: Gemeinsam für eine lebendige Innenstadt

Zum fünften Mal lud Wirtschaftsförderin Victoria Appelbe zur City-Konferenz, um Akteurinnen und Akteure der Innenstadt an einen Tisch zu holen, Entwicklungen zu diskutieren und Lösungen für Herausforderungen zu finden.

Die 5. Bonner City-Konferenz zog viele Interessierte an. Wirtschaftsförderin Victoria Appelbe stellte zur Einführung die Entwicklung der Bonner Innenstadt vor.

Diesmal stand die Veranstaltung am Mittwoch, 13. November 2024, im Gangolfsaal am Bonner Münster unter dem Motto „Eigentum und Nutzung: Gemeinsam für eine lebendige Innenstadt!“ Besonders im Fokus als wichtige Akteurinnen und Akteure standen daher die Menschen mit Immobilieneigentum in der City sowie deren gewerbliche Mieterinnen und Mieter. Die Moderation hatte Jasmin Lenz inne.

„Das Ziel einer lebendigen Innenstadt ist eines, das uns alle eint“, betonte Oberbürgermeisterin Katja Dörner bei ihrer Begrüßung der rund 130 Teilnehmenden. „Bei den vergangenen Konferenzen haben wir erlebt, dass es einen großen Bedarf nach einem persönlichen Austausch gibt – diese Diskussionsplattform bieten wir mit der nun fünften Bonner City-Konferenz“, sagte die OB und lud zu regen Gesprächen und Austausch ein.

Wirtschaftsförderin Victoria Appelbe präsentierte den Gästen die aktuelle Lage der Innenstadt aus Sicht der Wirtschaftsförderung. So kann Bonn auf positive Passantenfrequenzen blicken: Im Oktober 2024 besuchten knapp 2,5 Millionen Menschen die Haupteinkaufsstraßen, ein Wert, der sich dem Wert von rund 2,7 Millionen aus Oktober 2019 annähert. Das Gastgewerbe zeigt mit einem Plus von mehr als zehn Prozent das stärkste Wachstum mit einer Beschäftigung nahezu auf Vor-Corona-Niveau. Sie informierte auch über die Aktivitäten der Stadt in Sachen Innenstadt, wie zum Beispiel das Engagement des Innenstadtmanagements, städtebauliche Pläne zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität, wie die Sanierung der Rheinuferpromenade und das Konzept für Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit. „Der stationäre Einzelhandel steht aus unterschiedlichen Gründen unter Druck. Gleichzeitig gibt es viele positive Beispiele für neue Nutzungen in der Bonner Innenstadt, und es ist wieder einmal festzustellen, dass attraktive Veranstaltungen – wie zuletzt das 'BonnFest' oder demnächst der Weihnachtsmarkt – ziehen“, sagte Wirtschaftsförderin Victoria Appelbe.

Über „Mentalität in Zeiten der Veränderung – für und in der Innenstadt“ sprach Boris Hedde, Geschäftsführer des Instituts für Handelsforschung Köln. Er gab Anregungen, wie man gemeinsam handeln muss, um lokal Zukunftssicherheit zu schaffen. Boris Hedde erklärte, dass eine starke Verunsicherung in der Gesellschaft bestehe, die sich natürlich auf die Innenstädte auswirke. Einkaufen sei nach wie vor „das Besuchsmotiv Nummer 1“. Er zeigte Beispiele für kreative multifunktionale Nutzungen aus anderen Städten und warb dafür, dass Akteure in der Innenstadt ein gemeinsames und präzises Zielbild entwickeln sollten.

Zahlen und Fakten zu den Gewerbeimmobilien der Innenstadt präsentierte Christoph Linnemann, Geschäftsführer des Gutachterausschusses der Stadt Bonn. So zeigen die Ladenmieten in den 1a-Lagen nach Jahren der Steigerung eine fallende Tendenz seit 2020, auch beschleunigt durch die Pandemie. In den 1b- und 1c-Lagen haben sich diese zuletzt wieder stabilisiert. Im Vergleich mit anderen Städten wie Bielefeld oder Münster liegen die Bonner Mieten eher im unteren Bereich. Zudem gibt es eine Tendenz zu weniger Immobilienverkäufen in der Innenstadt.

Akteurinnen und Akteuren aus der Bonner Innenstadt diskutierten im Anschluss unter anderem über Nutzungsformen und Nutzungsvielfalt sowie Mietentwicklung. Mit dabei waren Ulf Beyen (Ludus Spielwaren), Philipp Blömer (city-marketing bonn), Andrea Forst-Raasch (Hofgarten-Apotheke und stellv. Vorsitzende Einzelhandelsverband), Stefan Heckl (Initiative Leerstand als Begegnungsraum), Ulrich Nordhorn (Eigentümer) und Regina Zerwas (Galeria). Die Moderation übernahmen Kristina Speichert vom Innenstadtmanagement sowie wechselnde Teilnehmende aus dem Plenum. In der Frage der Mobilität und der Erreichbarkeit der Innenstadt gab es unterschiedliche Haltungen. Die Notwendigkeit, seitens der Stadt das Angebot an öffentlichen Toiletten zu verbessern, wurde von allen geteilt. Einig waren sich die Diskutanten, dass es wichtig sei, sowohl die Wirtschaft als auch konsumfreie Nutzungen in den Fokus zu nehmen. Eigentümer seien gut beraten, bei der Wahl des Mieters das Niveau im Markenmix zu halten.