Die Bonner Innenstadt ist mit rund 135.000 Quadratmetern Verkaufsfläche das Oberzentrum der Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler. Nach Norden hin wird der Einzugsbereich Bonns recht abrupt auf der Höhe von Wesseling in Richtung Köln begrenzt, während dieser in den anderen Richtungen eher gleitend in die Einzugsbereiche von Aachen oder Koblenz übergeht.
In der City befinden sich auch die größten Einzelhandelsunternehmen mit Verkaufsflächen von bis zu 17.000 Quadratmetern. Die 1A-Lagen befinden sich in der Post-, Remigius- und Sternstraße sowie in der Wenzelgasse. Der jüngste Fußgängerzonenbereich in der Friedrichstraße zeichnet sich durch seinen starken Besatz an hochwertigem Facheinzelhandel aus.
Passant*innenfrequenzen in der Bonner Innenstadt
Die Wirtschaftsförderung der Stadt Bonn analysiert seit mehreren Jahren Daten aus den Passant*innenfrequenzmessungen. Veröffentlicht werden sie seit Sommer 2018 von der Firma Hystreet.com seit dem Sommer 2018. An Gebäuden in der Post-, Remigius- und Sternstraße sind Laserscanner installiert, die rund ums Jahr im Dauerbetrieb 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche Passant*innenzahlen in den genannten Straßen erfassen.
Die erste Auswertung der Daten wurde bereits im Frühjahr 2019 veröffentlicht. Als im Frühjahr 2020 die Corona-Pandemie zu Lockdowns und einem geänderten Verhalten der Innenstadtkunden führte, konnten die Daten des Jahres 2019 als Referenz für Vergleiche mit der jeweils aktuellen Situation hinzugezogen werden.
So können neben kurzfristigen Ereignissen (wie etwa Großveranstaltungen) auch mittelfristige Ereignisse (beispielsweise Hitzeperioden oder Starkregenereignisse) und langfristige Entwicklungen (z.B. die Auswirkungen der Lockdowns während der Corona-Pandemie) sehr genau dokumentiert werden. Die Daten dienen auch der Versachlichung öffentlicher Diskussionen, da die Passantenzahlen genau gezählt werden können.
- Passantenfrequenzen in der Bonner Innenstadt (Öffnet in einem neuen Tab)
- Bonner Innenstadt: Passantenzahlen in der Pandemie stark rückläufig, Weihnachtsmarkt als belebendes Element (Öffnet in einem neuen Tab)
- Bonner Innenstadt: Passantenfrequenzen fast so hoch wie vor der Pandemie (Öffnet in einem neuen Tab)
Studie „Vitale Innenstädte“
Die Wirtschaftsförderung hatte sich in den Jahren 2020 und 2022 an der bundesweiten Studie „Vitale Innenstädte“ des Instituts für Handelsforschung beteiligt. Eine Neuauflage ist für 2026 vorgesehen.
In den bisherigen Studien wurden in der Bonner Innenstadt jeweils 1.000 Passant*innen befragt. Bundesweit haben sich rund 120 Städte und Gemeinden an der Studie beteiligt, davon zehn bis fünfzehn in der gleichen Größenklasse wie Bonn, wobei besonders die räumliche Herkunft und die Verkehrsmittelwahl, der Zweck und die Aufenthaltsdauer des Besuches, Meinungen über das Stadtbild und die Aufenthaltsqualität interessieren.
Die Bonner Innenstadt erhielt in beiden Befragungen eine überdurchschnittlich gute Note von 2,2 (Durchschnitt 2,5). Allerdings betonten die Gäste neben dem Einkaufserlebnis und der Nutzung der gastronomischen Angebote besonders, dass sie sich um die Aufenthaltsqualität der Innenstadt Sorgen machen (Sicherheit, Sauberkeit, Sitzmöglichkeiten, Stadtbegrünung).
Die Bonner Ergebnisse der Studien 2020 und 2022 finden sich hier:
Bonner City-Konferenzen
Während der Corona-Pandemie führte die Wirtschaftsförderung im Oktober 2020 die erste Bonner City-Konferenz online durch. Nach zwei weiteren virtuell durchgeführten City-Konferenzen organisierte die Wirtschaftsförderung am 25. Oktober 2023 die vierte Bonner City-Konferenz, erstmals in Präsenz mit rund 100 Teilnehmenden.
Während der Corona-Pandemie führte die Wirtschaftsförderung im Oktober 2020 die erste Bonner City-Konferenz online durch. Nach zwei weiteren virtuell durchgeführten City-Konferenzen organisierte die Wirtschaftsförderung am 25. Oktober 2023 die vierte Bonner City-Konferenz, erstmals in Präsenz mit rund 100 Teilnehmenden.
Durchgängige Themen in den drei Arbeitsgruppen waren:
- Die Steigerung der Aufenthaltsqualität (Wohlfühlen, Teilhabe, konsumfreie Bereiche, restriktives Vorgehen gegen Störungen, Sicherheit, Sauberkeit, öffentliche Toiletten, soziale Infrastruktur)
- Die Vielfalt und Qualität des Einzelhandelsangebotes (Nutzungsmischung, Wünsche der Kundschaft, Startups, inhabergeführter Einzelhandel),
- Die Erreichbarkeit der Innenstadt für alle Verkehrsteilnehmer vom Fuß- und Radverkehr über Busse und Bahnen bis hin zum Autoverkehr,
- Positive Kommunikation in das Umland
Innenstadt-Management Bonn
Im Frühjahr 2023 wurde – finanziert aus Mitteln der Städtebauförderung - das Bonner Innenstadt-Management eingerichtet. Mit Sitz im Stadtbaukultur-Pavillon an der Budapester Straße 7 begleiten die Mitarbeiter*innen die Projekte des Masterplans 2.0 während dessen Umsetzung und kümmern sich um die Belange der Akteure in der Bonner Innenstadt.
Insbesondere steht hier die Netzwerkbildung der Akteur*innen im Vordergrund. In enger Abstimmung mit der Wirtschaftsförderung wurden so beispielsweise
- ein regelmäßig tagender Runder Tisch inhabergeführter Geschäfte,
- eine Veranstaltungsreihe für die Immobilieneigentümer oder
- ein Verfügungsfonds für gemeinwohlorienterte Projekte
ins Leben gerufen.
Gestaltungs- und Werbesatzung für die Bonner Innenstadt
Die Stadt Bonn hat sich zum Ziel gesetzt, den Innenstadtbereich für die Besucherinnen und Besucher attraktiver zu gestalten und diese als das Oberzentrum der Region für Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistungen zu stärken. Die Gestaltungs- und Werbesatzung soll zur Verbesserung des Stadtbildes, der Stadtidentität und der Aufenthaltsqualität beitragen. Hierdurch wird auch die Unverwechselbarkeit und Eigenständigkeit des Erscheinungsbildes Bonns gefördert. Gleichzeitig gibt sie in Bezug auf die Gestaltung von Werbeanlagen an Gebäuden, Außengastronomie und Verkaufsmöglichkeiten im öffentlichen Raum den Gebäudeeigentümer*innen und den Unternehmen Planungssicherheit für ihre Projekte.
Daher hatte der Stadtrat im Sommer 2015 als rechtliche Grundlage die „Satzung der Bundesstadt Bonn über besondere Anforderungen an die Gestaltung der baulichen Anlagen, der Werbeanlagen und der Verkehrsflächen im Bereich Innenstadt (Gestaltungs- und Werbesatzung Bonner Innenstadt)“ beschlossen. Dem Beschluss war ein intensiver Beteiligungsprozess der Interessenvertretungen, Unternehmen und Eigentümer vorausgegangen. Durch einen Konsultationskreis wird die Satzung regelmäßig begleitet.
Daher hatte der Stadtrat im Sommer 2015 als rechtliche Grundlage die „Satzung der Bundesstadt Bonn über besondere Anforderungen an die Gestaltung der baulichen Anlagen, der Werbeanlagen und der Verkehrsflächen im Bereich Innenstadt (Gestaltungs- und Werbesatzung Bonner Innenstadt)“ beschlossen. Dem Beschluss war ein intensiver Beteiligungsprozess der Interessenvertretungen, Unternehmen und Eigentümer vorausgegangen. Durch einen Konsultationskreis wird die Satzung regelmäßig begleitet.
Kussmund-Selfie Point
Vor dem Hintergrund der Covid-Pandemie hatte der Stadtrat beschlossen, Aktionen und Veranstaltungen in den Stadtbezirkszentren finanziell zu unterstützen. So konnte mit dieser Co-Finanzierung auch eine Initiative des city-marketing bonn e.V. umgesetzt werden, ein Selfie in Form des berühmten Bonner Kussmundes in einer Größe von 5,0 m Breite und 1,50 Höhe. Er wechselt regelmäßig seinen Standplatz in der City und lädt die Gäste Bonns immer wieder zu neuen Motiven ein.
city-marketing bonn e.V.
Der city-marketing bonn e.V. wurde 1995 gegründet verfolgt als Interessenvertretung der Gewerbetreibenden in der Bonner Innenstadt das Ziel, die Entwicklung der City nachhaltig zu fördern und voranzutreiben Hand in Hand mit den wichtigsten Vertretern aus Wirtschaft, kommunaler Politik und Verwaltung.
Nachtbürgermeister für die Bonner Altstadt
Der Nachtbürgermeister ist Ansprechpartner für Unternehmen und Anwohnende zu und vermittelt schlichtend zwischen unterschiedlichen Positionen. Im Sommer 2023 hat er auf Beschluss des Rates für die Bonner Altstadt seine Tätigkeit aufgenommen. Angesiedelt ist er als Honorarkraft im Amt für Wirtschaftsförderung.
Er hat seitdem einen Blick dafür, wie sich die Szene in Bezug auf Stadträume und Akteure entwickelt. Der Nachtbürgermeister ist Schnittstelle zu Stadtverwaltung und Polizei, kann jedoch kein Ersatz für die regelmäßige Bestreifung durch Polizei und Ordnungsamt sein.
Bei seinen Rundgängen und regelmäßigen „Veedelsgesprächen“ hat er bereits zahlreiche Erkenntnisse erlangt, die in einem Bericht (Öffnet in einem neuen Tab) der Bezirksvertretung Bonn vorgelegt wurden. Auf Grund des Erfolges wurde das Projekt für das Jahr 2024 verlängert.