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Im Katastrophenfall lautet die wichtigste Regel, Ruhe zu bewahren und sich selbst und Angehörige in Sicherheit zu bringen. Achten Sie bitte auch auf ältere, pflege- und hilfsbedürftige Nachbarn und auf Menschen in Ihrer Umgebung, die Warnhinweise zum Beispiel aufgrund von fehlenden Sprachkenntnissen nicht verstehen. Im Folgenden finden Sie Hinweise und weiterführende Links für das richtige Verhalten in unterschiedlichen Katastrophensituationen und die Steigerung der ganz persönlichen Selbsthilfefähigkeit.
Im Notfall informiert bleiben
Informieren Sie sich über die Ursache und empfohlene Schutzmaßnahmen. Dazu dient vor allem die WarnApp NINA (Öffnet in einem neuen Tab). Auch bei Stromausfall können das Internet und Telefone noch einige Zeit funktionsfähig sein. Schalten Sie das Radio ein und wählen Sie den Lokalfunksender Radio Bonn-Rhein-Sieg (97,8 MHz) oder WDR 2. Über diese Sender erhalten Sie Informationen über das Schadensereignis und geeignete Verhaltensweisen. Die Sender informieren zusätzlich über ihre Internetseiten.
Um auch bei Stromausfall informiert zu bleiben, empfiehlt sich die Anschaffung eines batteriebetriebenen Radios. Auch ein Solar- oder Autoradio kann ohne Strom betrieben werden.
Hochwasser/Starkregen
Bei Hochwasser und Starkregen ist eine gute Vorsorge entscheidend, um Schäden zu begrenzen. Achten Sie besonders auf Prognosen und aktuelle Pegelstände. Auf dem Länderübergreifenden Hochwasser Portal (Öffnet in einem neuen Tab) finden Sie jederzeit die aktuelle Hochwassersituation und die amtlichen Hochwasser-Warnungen.
- Allgemeine Hinweise zu „Was tun bei Hochwasser“ finden Sie auch auf der Website des BBK. (Öffnet in einem neuen Tab)
- Das BBK informiert ebenfalls über das richtige Verhalten bei Starkregen und Sturzfluten: „Naturgefahr Starkregen“ (Öffnet in einem neuen Tab)
Bei Starkregen können Keller, Unterführungen und Tiefgaragen sehr schnell überflutet werden. Denken Sie bei allem zuerst an Ihre eigene Sicherheit und die anderer Menschen. Versuchen Sie zum Beispiel nicht, bei schon eindringendem Wasser in Keller oder Tiefgarage Ihr Eigentum in Sicherheit zu bringen.
Bitte beachten Sie bei Starkregen und Unwetter, dass die Feuerwehr im Ernstfall hunderte Einsätze gleichzeitig zu bewältigen hat und die Bearbeitung der Einsatzstellen einige Zeit in Anspruch nimmt. In diesen Fällen schalten wir auch das Infotelefon 0228 71 71 71. Dort können Sie Schadenstellen melden, bei denen keine lebensbedrohliche Situation vorliegt (sonst die 112 wählen).
Unwetter
Bei Stürmen, Hagel oder starken Gewittern drohen Gefahren durch herabstürzende Äste und Ziegel, umherfliegende Gegenstände und ggf. Blitzeinschläge. Die wichtigste Regel lautet deshalb, Schutz in Gebäuden zu suchen und Fenster und Läden geschlossen zu halten.
Weitere Hinweise zum Verhalten vor, während und nach einem Unwetter finden Sie hier beim BBK (Öffnet in einem neuen Tab).
Stromausfall (Blackout)
Ein länger andauernder großflächiger Stromausfall beeinträchtigt fast alle Lebensbereiche. Treffen Sie deshalb unbedingt Vorsorge für diesen Fall!
- Prüfen Sie bei Stromausfall zunächst, ob nur Ihr Haus oder auch die Nachbarhäuser betroffen sind.
- Schalten Sie bei Stromausfall bitte alle mit dem Netz verbundenen Geräte aus und schalten Sie sie erst nach und nach wieder ein, wenn der Strom zurück ist.
- Wählen Sie die Notrufe von Polizei und Feuerwehr, sofern das Mobilfunknetz noch funktioniert, bitte nur im Notfall! Bei Ausfall der Netze suchen Sie für eine Notfallmeldung Ihre nächste Notfallmeldestelle auf. Neben Einsatzfahrzeugen können unter Umständen auch Busse und Bahnen eine Notfallmeldung übertragen.
- Seien Sie vorsichtig im Umgang mit Kerzen und Petroleumlampen und lassen Sie sich nicht unbeaufsichtigt brennen.
- Verwenden Sie aufgrund der Erstickungsgefahr keine Garten- oder Tischgrills in der Wohnung. Kleinere Mahlzeiten können Sie auf einem Campingkocher erwärmen. Sorgen Sie immer für gute Belüftung.
Bei kurzfristig angekündigten Stromabschaltungen nutzen Sie keine Aufzüge mehr und öffnen Sie bei Bedarf elektrisch betriebene Rollläden, Jalousien, Tore und Türen. Solche Stromabschaltungen dienen der Netzabsicherung und werden, sofern technisch noch möglich, mit einigen Minuten Vorlauf angekündigt.
Notfallmeldestellen
Austreten von Gefahrenstoffen
Bei einem Industriebrand oder einem Unfall eines Gefahrentransporters können gefährliche chemische, biologische, radiologische oder nukleare Stoffe freigesetzt werden. Deren Gefährlichkeit lässt sich in der Regel nicht sofort erkennen. Achten Sie deshalb bei größeren Ereignissen unbedingt auf Durchsagen im Radio oder durch Lautsprecherfahrzeuge sowie auf Informationen über Warn-Apps wie die Warn-App des Bundes NINA (Öffnet in einem neuen Tab).
Generell gilt:
- Bleiben Sie in Gebäuden und halten Sie Fenster und Türen geschlossen.
- Nehmen Sie gefährdete Passantinnen und Passanten bei sich auf.
- Schalten Sie Klimaanlagen und Lüftungen aus.
- Verlassen Sie das Gebäude erst nach einer Entwarnung.
- Wenn Sie sich im Freien befinden: Suchen Sie das nächste Gebäude auf und bewegen Sie sich dabei möglichst quer zur Windrichtung. Verwenden Sie einen Mundschutz.
Detaillierte Informationen zum Verhalten bei Gefahrstofffreisetzung im Haus und im Freien finden Sie hier auf den Seiten des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (Öffnet in einem neuen Tab).
Atomarer Störfall - Ausgabe von Jodtabletten
Bonn liegt mehr als 100 Kilometer vom nächsten Kernkraftwerk entfernt. Deshalb sieht die landesweite Notfallplanung vor, erst im Krisenfall in Bonn Jodtabletten und nur an Personen unter 18 Jahren und an Schwangere auszugeben. Die Tablettenverteilung erfolgt über die Bonner Apotheken.
Die Entscheidung über die Ausgabe der Jodtabletten im Ernstfall bedeutet noch keine Empfehlung zur Einnahme. Diese wird von der Landesregierung angeordnet und ist unter anderem abhängig von einer Ausbreitungsprognose, die das Bundesamt für Strahlenschutz gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst erstellt.
Trinkwassernotversorgung
Bei Ausfall der leitungsgebundenen Wasserversorgung kann die Bonner Bevölkerung mit Trinkwasser aus Notbrunnen versorgt werden. Zu diesem Zweck sind über das gesamte Stadtgebiet Flach- und Tiefbrunnen verteilt. Bei Betrieb der Notbrunnen werden sogenannte Gruppenzapfstellen an der Oberfläche aufgestellt, an denen das Wasser abgeholt werden kann. Behältnisse müssen selbst mitgebracht werden. Für den Betrieb bei ausgefallener Stromversorgung können die Brunnen auch mit dafür vorgehaltenen Notstromaggregaten betrieben werden.
Die Qualität des Grundwassers, das aus quartären beziehungsweise tertiären Erdschichten stammt, sowie die Betriebsbereitschaft der Brunnenanlagen werden ständig überwacht.